Viele junge Menschen tun sich mit Wechsel von der Kinderdiabetologie in die Schwerpunktpraxis für Erwachsene nicht leicht
Wenn Jugendliche mit Diabetes Typ 1 volljährig werden, steht der Wechsel von der Kinderdiabetologie in die Schwerpunktpraxis für Erwachsene an. Viele junge Menschen tun sich damit nicht leicht. Forscher der Universität Tübingen haben Betroffene zwischen 1999 und 2019 dazu befragt. Ergebnis: Erst mit durchschnittlich 21 Jahren wechselten junge Typ-1er zum „Erwachsenendiabetologen“. Zwei Jahre danach waren 91 Prozent in diabetologischer Behandlung, 15 Jahre später nur noch 78 Prozent — die jungen Patienten gingen stattdessen zum Hausarzt. Die Forscher vermuten zwei Gründe: So treffen junge Typ-1er in Schwerpunktpraxen überwiegend auf Patienten mit Typ 2, mit denen sie nicht so viel gemeinsam haben. Und: Oft wechseln eher diejenigen zum Hausarzt, die sich nicht übermäßig mit ihrem Diabetes beschäftigen, sondern nur einmal im Quartal ihre Rezepte in der Praxis abholen wollen. Wer sich vom Diabetologen betreuen ließ, hatte jedoch wesentlich bessere Blutzucker-Langzeitwerte.

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