Die Haut von Babys ist besonders empfindlich. Damit sie nicht austrocknet, müssen Eltern sie besonders liebevoll behandeln

Babys kommen mit einem ganz besonderen Schutz auf die Welt: Direkt nach der Geburt ist ihre Haut mit einer weißlichen Schicht bedeckt – der Käseschmiere. Sie wirkt wie ein Schutzschild für das Neugeborene. Denn sie bewahrt das Baby vor Wärmeverlust, enthält antibakterielle Substanzen und hat pflegende Eigenschaften. „Aber ist die Käseschmiere durch das erste Bad des Babys endgültig entfernt, braucht die empfindliche Haut der Kleinen Unterstützung von außen“, sagt die Dermatologin und Privatdozentin Dr. Sabine G. Plötz aus München.
 
Bei Neugeborenen muss sich der Eigenschutz der Haut erst noch entwickeln. So sind Babys Schweiß- und Talgdrüsen und die Barrierefunktion der Haut noch nicht richtig ausgereift. „Daher kann sie schneller austrocknen, Keime und Schadstoffe dringen leichter ein“, weiß Plötz. Das heißt: Babys Haut braucht gute Pflege – im richtigen Maß.
 
Baden Sie Ihr Baby regelmäßig, maximal aber ein- bis zweimal die Woche. Auf keinen Fall sollten Sie Ihr Kleines jeden Tag in die Wanne setzen, da dies den Schutzfilm seiner zarten Haut stört. „Waschen Sie sonst lediglich das Gesicht und den Windelbereich des Kindes mit einem weichen Waschlappen“, empfiehlt die Hebamme Jessica Lewandowski aus Gütersloh. „Reinigen Sie auch die Halsfalte, denn dort könnte sich gespuckte Milch sammeln.“ Als Badezusatz eignen sich Babypflegeprodukte wie ein mildes Shampoo oder Öl.
 
Vorsicht: Das Kleine wird durch das Öl sehr glitschig und kann Ihnen leicht aus den Händen gleiten. Für einen sicheren Griff sollte Ihr Kind mit Kopf und Nacken auf Ihrem linken Unterarm ruhen. Mit der linken Hand können Sie Ihr Kleines so fest in seiner Achselhöhle umschließen und mit der freien Hand waschen. Linkshänder halten das Baby mit dem rechten Arm. Das Gesicht sollte auf keinen Fall unter Wasser tauchen. Die ideale Wassertemperatur beträgt etwa 37 Grad Celsius. Am besten überprüfen Sie dies mit einem Thermometer. Die meisten Säuglinge genießen die wohlige Wärme des Wassers.
 
Nach dem Bad wickeln Sie das Baby fest in ein bereitgelegtes Handtuch ein. Achten Sie darauf, dass das Badezimmer schön warm ist und Fenster und Türen geschlossen sind. So entsteht kein Zug, und das Baby kann sich nicht erkälten. „Falls Sie eine Wärmelampe verwenden, sollte diese unbedingt mit einem Mindestabstand von einem Meter zum Kind befestigt werden. Sonst wird es zu heiß“, sagt die Hebamme. Föhnen Sie Ihr Kleines auch nicht trocken – die heiße Luft kann die zarte Haut verbrennen. Die Ohren der Kleinen reinigen sich von selbst. Fahren Sie bitte nicht mit einem Wattestäbchen hinein – das könnte den empfindlichen Gehörgang verletzen!
 
Weniger ist mehr lautet auch das Motto für die Pflege der Windelregion. Den Po lediglich mit Wasser, Watte und Öl oder speziellen Reinigungstüchern säubern. Danach immer gründlich abtrocknen. Verwenden Sie nur wenig Creme für Babys Po. Lassen Sie sie gut  einziehen, bevor Sie eine frische Windel anlegen. Sie sollte nicht zu eng anliegen, sonst können sich Wärme und Feuchtigkeit stauen und die Haut reizen. Doch selbst die beste Pflege kann einen wunden Po manchmal nicht verhindern. Tipp der Hebamme: „Lassen Sie Ihr Baby öfter ohne Windel strampeln. So kommt genug Luft an die Haut, und sie kann sich erholen.“

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