Wer seine Zähne aufhellen will, hat mehrere Möglichkeiten. Was Sie darüber wissen sollten
Gutes Aussehen ist den Deutschen wichtig – besonders die Zähne müssen strahlen. Eine Umfrage der GfK im Auftrag der Apotheken Umschau zeigt: 90 Prozent der Deutschen finden, dass Menschen mit schönen Zähnen auf Anhieb sympathischer wirken. 79 Prozent legen großen Wert darauf, ein möglichst perfektes Gebiss zu haben. Allerdings gaben nur drei Prozent der Befragten an, dass sie schon einmal eine Aufhellung beim Zahnarzt durchführen ließen.
Wer das Bleichen in Betracht zieht, sollte vorher einiges bedenken. „Immer häufiger werden Zahnaufhellungen zum Aktionspreis angeboten“, sagt Dr. Lutz Laurisch, Zahnarzt in Korschenbroich. Für eine seriöse Vorgehensweise seien aber eine Beratung und Vorbehandlung unerlässlich. So müsse geklärt werden, ob etwa Zahnhälse frei liegen, die bei der Behandlung Schmerzen verursachen könnten. Manchmal sei auch der Zahnschmelz so dünn, dass das dunklere Zahnbein durchschimmere. Dann helfe auch das Bleichen nicht. Außerdem müsse man den Patienten informieren, dass Kronen oder Brücken nicht gebleicht werden können. Gegebenenfalls sind sie auszutauschen. „Da werden aus 500 Euro schnell 5000 Euro“, warnt Lutz Laurisch.
„Der erste Schritt nach der Untersuchung des Mundgesundheitsstatus ist die professionelle Zahnreinigung“, erläutert Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. „Die Prophylaxe-Assistentin entfernt harte und weiche Beläge, poliert die Zähne und schützt sie mit einer Fluoridlösung.“ Oft reicht das aus, um die Zähne genügend aufzuhellen. Wer von einem noch strahlenderen Lächeln träumt, kann zwischen verschiedenen Methoden wählen.
Am schnellsten gelingt das Bleaching direkt in der Praxis. Der Zahnarzt trägt ein hoch dosiertes Bleichgel auf die Zähne auf und aktiviert es mittels einer UV-Lampe. Weil das Gel mit einem Anteil von bis zu 35 Prozent Wasserstoffperoxid sehr hoch dosiert ist, muss das Zahnfleisch sorgfältig abgedeckt sein. Innerhalb kurzer Zeit können die Zähne stark aufgehellt werden. „Sie trocknen während der Behandlung aber auch aus, das macht sie zunächst weißer. Am nächsten Tag haben sie wieder Flüssigkeit aufgenommen und dunkeln etwas nach“, erklärt Lutz Laurisch.
Bei einem anderen Verfahren nimmt der Zahnarzt einen Abdruck und lässt im Labor eine Kunststoffschiene anfertigen. Der Patient erhält ein spezielles Bleichgel, das er zu Hause in die Schiene füllt und über Nacht auf die Zähne einwirken lässt. Nach ein bis zwei Wochen ist der gewünschte Weißton erreicht. Vorteil dieser Methode: Wenn die Zähne nach ein bis zwei Jahren wieder nachdunkeln, benötigt der Patient nur Bleichgel und kann die Schiene erneut verwenden.
Für welches Verfahren Sie sich auch entscheiden: Ganz ohne Risiken geht es nicht. Gereiztes Zahnfleisch und deutlich empfindlichere Zahnhälse können die Folge sein. Bei Kariesbefall wird unter Umständen der Zahnnerv geschädigt. Eine weitere Gefahr: Die Bleichmittel entziehen den Zähnen Mineralstoffe, sodass der Schmelz an Härte verlieren kann.
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