Zweifel, ob Ihr Messgerät funktioniert? Mit einer Kontroll-Lösung können Sie es in sechs Schritten überprüfen

Hier stimmt was nicht! Sie sind überzeugt, beim Blutzuckermessen alles richtig gemacht zu haben. Haben sich vielleicht sogar ein zweites Mal in den Finger gepikst. Und dennoch: Sie werden das Gefühl nicht los, dass der angezeigte Wert nicht korrekt ist.

Wenn Sie sich Gewissheit verschaffen wollen, haben Sie zwei Möglichkeiten. Entweder Sie gehen mit dem Messgerät zum Arzt, messen den Zucker noch einmal und vergleichen das Ergebnis mit dem des Laborgerätes. Wenn es nicht mehr als 15 bis 20 Prozent abweicht, ist alles in Ordnung – zumindest mit dem Messgerät – und Sie müssen die Erklärung für Ihren Blutzuckerwert woanders suchen.
 
Oder: Sie besorgen sich in der Apotheke eine Kontroll-Lösung, mit der Sie die Funktion Ihres Messgerätes bequem zu Hause überprüfen können, was oft der einfachere Weg ist. Die Kontroll-Lösung, die es für jedes Messgerät gibt, enthält eine festgelegte Menge Glukose (Traubenzucker) und kostet etwa sechs bis zehn Euro.
 
Zur Sicherheit noch einmal Nachlesen

Wie der Test funktioniert, können Sie weiter unten im Text nachlesen. Beachten Sie in jedem Fall die Angaben in der Gebrauchsanleitung des Gerätes und im Beipackzettel der Kontroll-Lösung.

Das Messgerät ist in Ordnung, wenn der mit der Kontroll-Lösung gemessene Wert in dem Bereich liegt, der auf der Verpackung der Teststreifen angegeben ist. Ist das nicht der Fall, vergewissern Sie sich, dass Sie bei der Messung alles richtig gemacht haben. Vielleicht haben Sie die Streifen falsch gelagert? Oder das Haltbarkeitsdatum ist abgelaufen?

Im Zweifelsfall: Test wiederholen

Zur Sicherheit wiederholen Sie den Test noch einmal mit einem frischen Streifen. Liegt der Wert immer noch außerhalb des angegebenen Bereichs, ist Ihr Messgerät möglicherweise defekt. Benutzen Sie es dann sicherheitshalber nicht mehr. Wenden Sie sich direkt an den Hersteller, oder bitten Sie Apotheker, Arzt oder Diabetesberater um Hilfe.
 
Hier finden Sie eine Anleitung, wie Sie den Test richtig durchführen: 
 
1. Codierung prüfen: Führen Sie den Teststreifen in das Gerät ein, um es einzuschalten. Prüfen Sie, ob der Code in der Anzeige mit dem auf der Streifendose übereinstimmt. Ist er falsch, stimmt das Messergebnis nicht. Codiert wird per Tastendruck oder mit einem Codechip. Es gibt auch Geräte, die automatisch codieren.
 
2. Mischen Sie den Inhalt des Fläschchens mit Kontroll-Lösung, indem Sie es vorsichtig schwenken.
 
3.Entfernen Sie den Schraubdeckel und wischen Sie die Spitze mit einem Papiertuch ab, um eingetrocknete Lösungsreste zu entfernen. 
 
4. Geben Sie einen Tropfen Kontroll-Lösung auf eine saubere, nicht saugfähige Oberfläche, zum Beispiel einen Teller. Bei manchen Geräten wird der Tropfen direkt auf den ins Gerät eingelegten Streifen aufgetragen.
 
5. Halten Sie den ins Gerät eingelegten Teststreifen an den Tropfen, sodass die Kontroll-Lösung in das Testfeld gesogen wird.
 
6. Vergleichen Sie das Messergebnis mit dem auf der Teststreifendose angegebenen Zielbereich.

Kontrolltest – auch hier kann man etwas falsch machen:

  • Codierung vergessen:

Manche Geräte müssen für jede neue Streifenpackung codiert werden. Ist der Code falsch, stimmt das Messergebnis nicht.
 

  • Falsche Lagerung:  

Teststreifen und Kontroll-Lösung im Temperaturbereich lagern, der auf der Packung vermerkt ist. Streifen immer in der Originalverpackung aufbewahren, diese nach der Entnahme eines Streifens sofort wieder schließen. Feuchtigkeit, Hitze und Kälte schaden den Streifen.
 

  • Verfalls- oder Entsorgungsdatum abgelaufen:

Nach Anbruch halten Teststreifen und Kontroll-Lösung je nach Hersteller maximal sechs Monate.
 

  • Temperatur zu hoch, zu tief:

Der Kontrolltest sollte bei Zimmertemperatur erfolgen. Wenn es zu heiß oder zu kalt ist, kann er fehlerhaft sein.

Bildnachweis: W&B/Simon Katzer