Hier lesen Sie, was Ihnen hilft, wenn bei frostigen Temperaturen die Zehen nicht warm werden

Unter kalten Füßen leiden beide Geschlechter. Frauen, weil sie welche haben. Und Männer, weil sie kurz vor dem Einschlafen zwischen ihre wohltemperierten Waden zwei Eisklumpen geschoben bekommen, die sie möglichst rasch auf erträgliche Grade bringen sollen.

Kaum sinkt die Temperatur, machen vielen Frauen kalte Füße zu schaffen. Da reicht es morgens bereits, wenn bei Frost und Schnee der Bus zu spät kommt, und die Zehen erwärmen sich für den Rest des Tages nicht mehr. Männer kennen dieses Problem kaum. Dass Frauen leichter als Männer frieren, liegt unter anderem daran, dass sie weniger Muskelmasse besitzen.

Geschlecht spielt eine Rolle

Muskeln setzen bei ihrer Arbeit einen Großteil der Energie, die sie verbrauchen, in Wärme um. Und diese verteilt sich im Körper. Zudem geht durch die dünnere Frauenhaut mehr Wärme verloren als durch die robustere männliche. Auch Schutzmechanismen bedingen die geschlechtsspezifische Kälteempfindlichkeit.
Da Frauen schwanger werden können, müssen insbesondere die inneren Organe, der Unterleib und letztlich ein ungeborenes Kind gut geschützt werden. Daher reguliert der Organismus bei Kälte den Kreislauf so, dass die Körperkerntemperatur möglichst lange aufrechterhalten wird. Um dies zu gewährleisten und Wärmeverluste zu vermeiden, verengen sich die Gefäße in den Außenbereichen des Körpers. Beine, Füße, Arme und Hände werden schlechter durchblutet.

Männer mussten jagen und sammeln. Die Durchblutung in Händen und Füssen durfte bei ihnen nicht so stark zurückgehen, damit diese auch in großer Kälte länger einsatzfähig blieben – so erklären sich Experten die evolutionären Ursachen. Dafür ist das lebenswichtige Halten der Körperkerntemperatur erschwert. In extremer Kälte überleben Frauen unter ansonsten gleichen Bedingungen daher eher als Männer.

Kreislauftraining hilft

Doch das ist ein schwacher Trost für fröstelnde Frauen, die einfach nur die kalte Jahreszeit mit einigermaßen angenehm temperierten Füßen überstehen möchten. Überwiegend sind jüngere Frauen betroffen, da ihr Kreislauf häufiger labil ist.
Regelmäßiger Sport und Bewegung oder Saunabesuche stabilisieren den Kreislauf und können vorbeugen. Auch mit wechselwarmen Fußbädern oder kalten Kniegüssen – nur bei warmen Beinen – lässt sich die Anfälligkeit verringern. Winterschuhe sollte man so groß kaufen, dass die Zehen auch mit dickeren Socken oder Filzeinlegesohle noch genug Spielraum haben.

Vorsicht: Dauerhaft kalte Füße können auf Leiden wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder arterielle Verschlusskrankheit, eine Durchblutungsstörung der Beine, hinweisen. Dies muss der Arzt abklären.

Sind die Füße kalt, hilft ein warmes oder ansteigendes Fußbad, eventuell mit Zusätzen wie Rosmarin. Danach die Füße kurz kalt abduschen, abtrocknen und Socken überziehen. Auch eine Massage mit durchblutungsfördernden Ölen bringt Wärme zurück.

Heißer Tipp: Eine Wärmflasche im Bett hilft zuverlässig gegen kalte Füße – und im Gegensatz zu manchen Männern murrt sie nicht.

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