Bei Hitze müssen wir anders trinken. Aber auch Sport und Krankheit verändern den Bedarf. So halten Sie sich fit

Ohne Wasser läuft nichts. Eineinhalb Liter am Tag sollen wir trinken – normalerweise. Aber in den folgenden Situationen ist das anders, dann ist es mehr – oder weniger:

Puh, ist das heiß!
Im Sommer kann die Temperatur auf über 30 Grad klettern. Dann sorgt Schwitzen für Abkühlung. Der Körper verliert dabei neben Wasser auch Mineralstoffe. Beides gilt es zu ersetzen. Ideale Durstlöscher sind Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetee sowie stark verdünnte Säfte, am besten nicht zu kalt. Zu Süßes löscht den Durst nicht. An einem sehr heißen Tag kann der Flüssigkeitsbedarf um einen Liter steigen. Trinken Sie gleichmäßig über den Tag verteilt. War es zu wenig, sieht man das am Urin: Er sollte hell- bis goldgelb, nicht dunkler sein. Auf das Durstgefühl ist dagegen im Alter nicht immer Verlass.

Sie treiben Sport?
Bis zu eine Stunde schafft der Körper, ohne zwischendurch nachzutanken. Leistungeinbußen drohen, wenn der Körper zwei Prozent seines Gewichts an Flüssigkeit verliert. Das sind bei 70 Kilo etwa eineinhalb Kilo. Wer regelmäßig längere Strecken joggt oder radelt, sollte sich einmal davor und danach wiegen und die Abnahme messen. Wer zwischendurch Nachschub braucht oder sich erfrischen möchte: Eine Saftschorle aus einem Teil Saft und mindestens drei Teilen Wasser ist ideal. Isotone Spezialgetränke bringen bei mäßiger Belastung keinen Vorteil.

Darm in Aufruhr
Bei Durchfall ist ausreichendes Trinken das A und O. Vor allem Ältere trocknen schnell aus. Bis zu einen Liter Flüssigkeit zusätzlich braucht der Körper dann und – ganz wichtig – Mineralstoffe. Gesüßter Tee (bei Durchfall hilfreich: Brombeerblättertee), Brühe oder stilles Mineralwasser ersetzen das. Optimal abgestimmt sind spezielle Zucker-Elektrolyt-Lösungen aus der Apotheke. Von Cola rät man heute ab. Sie ist zu süß, und ihr Koffein regt den Darm an.

Hitze im Körper
Fieber sollte im Alter immer der Arzt abklären. Achten Sie darauf, genug zu trinken – sonst kommt der Körper in einen gefährlichen Mangelzustand. Das kann bei Fieber im Extremfall bis zu einem Kreislaufversagen führen. Die für Gesunde empfohlenen eineinhalb Liter am Tag sind ein Muss. Sobald man zu schwitzen beginnt, sollte man entsprechend aufstocken. Ein zimmerwarmes Getränk kühlt ab, Eiskaltes heizt dem Körper noch mehr ein. Linden­blütentee unterstützt das Schwitzen bei Erkältung.

Kranke Blase
Wer über längere Zeit regelmäßig Cranberrysaft trinkt oder Präparate mit Cranberrys einnimmt, kann sich vor einer Blasenentzündung schützen, sagen Experten. Damit Niere und Blase mögliche Krankmacher wieder ausschwemmen können, eineinhalb Liter am Tag trinken, am besten Wasser, Saftschorlen und Tees. Auch das ist vor allem vorbeugend wichtig. Ist der Infekt da und bessern sich die Beschwerden mit Blasen-Nieren-Tee nach zwei Tagen nicht, sollten Sie zum Arzt gehen.  

Auf Herz und Nieren achten
Wenn man viel trinkt, zirkuliert viel Blut im Körper. Das bedeutet mehr Arbeit für das Herz. Ist der Pumpmuskel gesund, ist das kein Problem, bei Herzschwäche aber schon. Auch kranke Nieren können durch zu viel Flüssigkeit überfordert sein. Menschen mit Herz- oder Nierenschwäche sollten ihre Trinkmenge daher mit dem Arzt abstimmen. Wiegen Sie sich zudem zur Kontrolle täglich: Nimmt das Gewicht plötzlich um mehr als ein Kilo zu, hat der Körper wahrscheinlich Wasser eingelagert.

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