Über das schwierige Thema Pflege spricht man leichter, solange es noch nicht akut ist

Familien schweigen, wenn es um eine mögliche Pflege­bedürftigkeit der Eltern geht. Die ältere Generation fürchtet Bekenntnisse der Kinder wie: „Ich kann dich nicht pflegen.“ Für diese kann es schwierig sein, sich zu kümmern, wenn sie berufstätig sind, eigenen Nachwuchs haben, in einer anderen Stadt oder in einer für Pflege nicht geeigneten Wohnung leben.

Beide Parteien vermeiden das heikle Thema, stellte Professorin Angelika Zegelin bei einer Umfrage fest. Die Pflegewissenschaftlerin von der Universität Witten/Herdecke rät den Jüngeren, ab dem 60. Geburtstag der Eltern gelegentlich das Tabuthema anzusprechen. Am besten gelinge es in vielen kleinen, vertrauensvollen Gesprächen, Wünsche herauszuhören. Immer wieder antworten ältere Menschen: ‚Ach, lass mal‘, und möchten nicht darüber sprechen. Trotzdem sollte man ab und zu die Zukunft thematisieren.

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