Jetzt kommt die Hormonproduktion auf Touren, die Sinne leben auf, der Körper strotzt vor Tatendrang – oder ist alles nur Einbildung? Frühlingsgefühle
Ach, wie tut das gut, nach einem langen Winter warme Sonne auf der Haut zu spüren. Wiesen und Bäume erwachen aus ihrer Winterstarre, die Temperaturen steigen, die Tage werden wieder länger. Und der Körper schraubt die Produktion des Hormons Melatonin zurück, das uns während der winterlichen Dunkelheit schläfrig gemacht hat – so erklärte man sich lange Zeit die besonderen Gefühle im Frühling.

Ewiger Lenz
Dabei spielen diese Schwankungen im Hormonhaushalt in unserer modernen Zivilisation keine große Rolle mehr, meint Professor Martin Reincke, Direktor der Universitätsklinik München: „Anhaltender Kälte und Dunkelheit ist heute kaum noch jemand ausgesetzt.“ Dank elektrischem Licht sei für die Hormone das ganze Jahr über Frühling.

Wonne-Sonne
Hormone hin oder her, Reincke empfiehlt, jetzt möglichst oft das Haus zu verlassen und Sonne zu tanken. Dadurch füllt sich der natürliche Vorrat an lebenswichtigem Vitamin D. Der ultraviolette Anteil des Sonnenlichts stärkt unser Immunsystem. Aber Vorsicht: Die Frühlingssonne strahlt bereits sehr intensiv, die Haut muss sich erst daran gewöhnen.

Frühlingsdüfte
„Die Sonneneinstrahlung auf die Erde setzt jetzt bestimmte Duftmoleküle frei, die im Gehirn mit Emotionen verknüpft sind“, erklärt Professor Hanns Hatt, Duftforscher an der Bochumer Ruhr-Universität. Diese Aromen sind eine Mischung modriger Gerüche nach Erde und Moos, aber für uns ein untrügliches Zeichen: Der Frühling kommt!

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