Trotz der seit langem steigenden Lebenserwartung ist der Anteil an Pflegebedürftigen nur gering angewachsen

Die seit Jahrzehnten stetig steigende Lebenserwartung bedeutet nicht, dass der Anteil Pflegebedürftiger im hohen Lebensalter stark anwächst. Das zeigt eine vor Kurzem veröffentlichte Untersuchung von Forschern aus Dänemark und vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock. Die Wissenschaftler hatten 1998 zu allen Dänen des Jahrgangs 1905 Kontakt aufgenommen und mehr als 2260 der zu dieser Zeit 92-Jährigen für eine Mitarbeit gewonnen.
 
In ihrer Studie untersuchten sie über acht Jahre unter anderem die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit der Hochbetagten. Das erstaunliche Ergebnis: Der Anteil der Hilfe- oder Pflegebedürftigen nahm nur gering zu, von 61 Prozent im Jahr 1998 auf 67 Prozent im Jahr 2005, als die noch lebenden Teilnehmer 100 Jahre alt waren. Fazit von Forscher Professor Dr. James Vaupel: „Die Ergebnisse legen nahe, dass Menschen, die ein extrem hohes Alter erreichen, ein Gesundheitsprofil haben, das in vieler Hinsicht dem von sieben oder acht Jahre Jüngeren ähnelt.“
 
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