Wie Sie richtig handeln, wenn sich ein Kind leicht verbrennt 1. Kühlen:
Ob durch eine Flamme, Herdplatte oder heiße Flüssigkeit verur­­sacht: Bei kleineren oberflächlichen Verbrennungen sollten Sie sofort kühles Leitungswasser über die betroffene ­Stelle laufen lassen. Das Wasser sollte nicht kälter als 20 Grad sein, und die Wunde für zehn bis 15 Minu­ten gekühlt werden, emp­fiehlt die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie in Berlin. Verwenden Sie auf keinen Fall Eiswasser, Eis oder Vereisungsspray. Ist bei ­einer Verbrühung die Kleidung mit heißer Flüssigkeit durchtränkt, entfernen Sie diese rasch. Stoff, der an der Haut fest haftet, darf jedoch nur vom Arzt gelöst werden!

2. Behandeln: Decken Sie nach dem Kühlen die verbrannte Stelle je nach Größe mit einem Pflaster oder einer sterilen Kompresse und einem Verband ab. Optimal sind alumi­niumbedampfte Kompressen oder Gelpflaster, die die feuchte Wundheilung unterstützen. Auch Brandblasen sollten Se abdecken und eventuell mit Watte unter einem leichten Verband polstern. Bitte nie die Blasen öffnen, da es sonst zu Infektionen kommen kann. Denn die Blase schützt das verletzte Gewebe.
Lindernd bei kleinflächigen Verbrennungen ohne Blasenbildung, wie zum Beispiel bei Sonnenbrand, wirken kühlende Lotionen etwa mit Aloe-Extrakt. Geben Sie weder Öl, Puder, Butter, Mehl noch ähnliche Hausmittel auf Brandwunden. Gegen den Schmerz helfen nicht-steroidale Analgetika wie Ibuprofen. Sie stehen in entsprechender Dosierung auch für Kleinkinder zur Verfügung. Ihr Apotheker kann Sie dazu beraten.

3. Zum Arzt: Kleinflächige Verbrennungen ers­ten Grades mit Rötung und Schmerz, aber ohne Blasenbildung können Sie bei älteren Kindern selbst behandeln. Bei einem Baby holen Sie bitte in jedem Fall ärztlichen Rat ein.
Bei großflächigen Verbrennungen und Verbrühungen, bei Beteiligung des Gesichts und der Augen, bei Ver­brennungen, die um Gliedmaßen herumgehen, und Verbrühungen über den Gelenken rufen Sie unverzüglich den Notarzt! Gehen Schmerz und Entzündung nicht innerhalb weniger Tage zurück, entstehen größere Brandblasen oder bildet sich dort Eiter, müssen Sie zum Arzt gehen.

Bildnachweis: W&B/Christine Beckmann