Wo kommen denn plötzlich die Pickel her? Oder die Falten? Hier ein SOS-Programm, wenn die Haut nicht in Höchstform ist

Pickel
Das ist der Grund: falsche Pflege, die zu Hautreizungen führt. „Viele Frauen achten nicht darauf, wie ihre Haut beschaffen ist, und benutzen nicht die entsprechenden Pflegeprodukte“, erklärt Apothekerin Suzanne Bölch aus Freiburg. Die Folge: Die Haut entzündet sich. Manche Frauen reagieren aber auch auf bestimmte Esssünden mit Pickeln. „Was die Irritationen auslöst, haben die Betroffenen meist schon selbst beobachtet“, erklärt Hautärztin Dr. med. Gertraud Kremer aus Berlin. Bei den einen ist es zum Beispiel zu viel Schokolade, bei anderen lässt Schweinefleisch die Pickel sprießen.

Die beste Taktik: Prüfen Sie Ihr natürliches Hautbild. Haben Sie eher trockene oder empfindliche Haut? Sind die Poren groß oder klein? „Probieren Sie es dann zunächst mit einer neutralen Pflege, und beobachten Sie, wie Ihre Haut darauf reagiert“, sagt Apothekerin Bölch. Seifenfreie Syndets und Seifen mit einem pH-Wert um fünf eignen sich für die Reinigung. Feuchtigkeitscremes, die außerdem den Schutzfilm der Haut aufbauen, pflegen anschließend. Feinporige Haut beispielsweise, die entzündet ist, beruhigt sich mit Produkten auf Thermalwasserbasis. „Entfernen Sie außerdem etwa einmal die Woche Hornschuppen mit einem Peeling“, rät Kremer. Und nicht vergessen: Viel frische Luft, Bewegung, leichte Kost mit wenig Fett und Süßem lassen den Teint strahlen!
Lieber nicht: Eiterpickel selbst ausdrücken. „Eiter kann in tiefere Hautschichten eindringen und zu schlimmen Entzündungen führen“, erklärt Kremer. Dann hilft der Hautarzt.

Schuppen
Das ist der Grund: Die Kopfhaut erneuert sich. Warum manche Menschen vermehrt zu Schuppenbildung neigen, wissen auch die Experten nicht. Trockene Schuppen sind klein und rieseln vom Kopf, fettige Schuppen hingegen erkennt man als gelbliche Ablagerungen zwischen den Haaren.
Die beste Taktik: Schuppenshampoos enthalten Wirkstoffe, die den Auslöser der starken Schuppung, einen Hautpilz, abtöten. „Allerdings sollte man diese nur kurze Zeit ausschließlich anwenden, quasi als Feuer­löscher“, sagt Bölch. Danach das Antischuppenprodukt im Wechsel mit einem sehr milden Shampoo verwenden. „Ein Schuppen­shampoo alleine trocknet die Haut aus, sie schuppt noch mehr und ist anfälliger für Reizungen und Entzündungen“, erklärt Kremer.
Lieber nicht: stark schäumende Shampoos verwenden. „Sie trocknen die Schutzbarriere der Haut aus“, so Apothekerin Bölch. Besser: hautneutrale, seifenfreie Produkte.

Trockene Haut

Das ist der Grund: Der Haut fehlt Fett oder Wasser. Bei jungen Frauen ist meis­tens der Wasserverlust das Problem. „Mütter mit kleinen Kindern leiden häufig unter sehr trockener Haut an den Händen“, erklärt Kremer. Sie arbeiten viel im Haushalt, waschen sich aber auch öfter die Hände, vor allem solange die Babys noch recht klein sind. Darunter leidet der Schutzfilm der Haut.
Die beste Taktik: Pflegecremes anwenden, die der Haut Feuchtigkeit zuführen, zum Beispiel mit Harnstoff (Urea). „Cremen Sie immer dann, wenn die Haut spannt“, rät die Dermatologin. Lässt der Juckreiz dadurch nicht nach, hilft eine lipidhaltige Feuchtigkeitscreme (mit Omega-3-Fettsäuren). Das Duschgel sollte rückfettend sein. Wer vor allem an den Händen trockene Haut hat, trägt bei der Hausarbeit am besten schützende Handschuhe. „Ihre Haut dankt es Ihnen auch, wenn Sie viel trinken“, sagt Kremer.
Lieber nicht: Seifen und Syndets verwenden, die die Haut zusätzlich austrocknen. Ekzeme und Entzündungen können die Folge sein.

Fältchen

Das ist der Grund: die Hautalterung. Mit den Jahren wird die Haut dünner und feiner. Dazu kommt der Lebensstil: „Wer beispielsweise raucht und ausdauernde Sonnenbäder nimmt, beschleunigt die Hautalterung und damit die Faltenbildung“, erklärt Expertin Kremer. Außerdem entstehen an Stellen, an denen Muskeln besonders aktiv sind, die sogenannten mimischen Falten. Zum Beispiel die Zornesfalte an der Stirn, aber auch die sympathischen Lachfältchen um die Augen.
Die beste Taktik: Spätestens mit 30 Jahren sollten Frauen eine Augencreme verwenden. „Die Haut um die Augen herum ist ausgesprochen dünn und braucht besondere Pflege“, sagt die Hautärztin. Sie rät, dafür spezielle Produkte zu verwenden, da diese nicht verlaufen und keine reizenden Stoffe enthalten.
Lieber nicht: ohne Sonnenschutzcreme in die Sonne. Welchen Lichtschutzfaktor man braucht, hängt vom Hauttyp ab. „Frauen mit sehr heller Haut sollten sogar eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor 15 benutzen“, rät die Dermatologin. Früh übt sich: Auch Kinder brauchen Sonnencreme mit hohem UV-Schutz.

Pigmentflecken

Das ist der Grund: die hormonellen Umstellungen in der Schwangerschaft. Sie führen zur sogenannten Schwangerschaftsmaske, also dunklen Hautverfärbungen, vor allem im Gesicht. Daneben gibt es aber auch Muttermale und Leberflecken, die entweder angeboren sind oder sich im Lauf des Lebens entwickeln. Mit dem Alter kommen die sogenannten Altersflecken hinzu.
Die beste Taktik: „Cremen Sie schwangerschaftsbedingte Hautverfärbungen mit Produkten ein, die einen Lichtschutzfaktor von mindestens 20 haben“, sagt Dermatologin Kremer. So verhindern Betroffene, dass die Flecken durch die Sonneneinstrahlung zusätzlich nachdunkeln. Manchmal verblassen die Flecken nach der Geburt wieder. Mit einem Camouflage-Make-up (gibt es in der Apotheke) lassen sie sich auch abdecken. Die Dermatologin empfiehlt werdenden Müttern zudem, während der Schwangerschaft eine Hautkrebsvorsorgeuntersuchung machen zu lassen. Denn durch die Hormone verändern sich Leber­flecken und Co. oft in Farbe und Größe. Dann sollte man sie von einem Experten checken lassen.
Lieber nicht: zu lange in die Sonne. Und nie aus dem Haus gehen, ohne vorher eine Creme mit hohem Schutzfaktor aufzutragen.

Bildnachweis: W&B/Christine Schneider