Sie können helfen, den Schlaf zu verbessern oder Verspannungen und Schmerzen zu lindern

Wie man sich bettet, so liegt man. Und weil sie gut liegen wollen, entscheiden sich immer mehr Menschen, auf Kissen zu schlafen, die anstelle von Daunen, Federn oder Polyesterverbindungen speziell gereinigte Füllungen aus Dinkel, Roggen, Hirse, Weizen, Kirsch- oder Traubenkernen enthalten.

Aus medizinischer Sicht spricht prinzipiell wohl nichts dagegen. Bei Beschwerden an der Halswirbelsäule sei es sogar sinnvoll, weil die Körnerkissen die natürliche Krümmung der Halswirbelsäule beim Liegen auf dem Rücken unterstützen, sagen Experten. Das entspanne die Musku­latur und entlaste die Bandscheiben. In den Kissen entsteht dabei ein Abdruck, der den Kopf in seiner Position unterstützt – sie passen sich also dem Körper und der Schlafhaltung an. Die Voraussetzung ist natürlich, dass man dies als angenehm empfindet.

Mit Körnern gefüllte Kissen haben noch weitere Vorteile: Sie nehmen die Körperwärme auf und geben sie nur langsam wieder an den Körper ab. Das sorgt oft für einen leicht kühlen­den Effekt, der gerade in warmen Sommernächten wohltuend sein kann.

Die Eigenschaft als Wärmespeicher haben sich schon viele Generationen zunutze gemacht, indem sie kleinere Körnerkissen als Ersatz für Wärm­­flaschen verwendeten. Werden die Kissen abends im Ofen langsam erwärmt, geben sie die Energie nachts langsam und konstant an den Körper weiter. So können sie Verspannungen, Kopfschmerzen oder grippale Infekte lindern. Ähnlich gut funktionieren Körner als Kältespeicher, wenn man sie eine Weile in das Gefrierfach legt.

Während Dinkelspelzkissen für Gräser- und Pollenallergiker problematisch sein können, bestehen aus allergologischer Sicht kaum Bedenken gegen Kirsch- und Traubenkernfüllungen. Allerdings sind solche Kissen für Hausstaubmilbenallergiker ungeeignet, weil sich die Bezüge, in denen sich die Milben wohlfühlen, meist schlecht waschen lassen.

Kritisch sind auch Kissen, die entweder zusätzlich oder ausschließlich mit duftenden Bestandteilen wie Lavendelblüten oder Rosmarin gefüllt sind. Empfindliche Menschen reagieren darauf beispielsweise mit Ekzemen oder Schleimhaut­reizungen.

Kissen richtig nutzen:

  • Erwärmen: Das Körnerkissen bei etwa 40 Grad Celsius in den Backofen legen, damit es die Wärme langsam und konstant aufnehmen kann. Keinesfalls sollten Sie ein Kissen in der Mikrowelle erwärmen, weil sich im Inneren schnell eine extrem hohe Temperatur auf­bauen kann, die möglicherweise zu einem Schwelbrand oder zu Verbrennungen auf der Haut führt.
  • Kühlen: Gut verpackt in einem luftdicht schließenden Plastikbeutel das Körnerkissen in das Tiefkühlfach legen. So dringt keine Feuchtigkeit ein, und das Kissen bleibt hygienisch sauber.
  • Pflegen: Das Kissen sollte täglich gut aufgeschüttelt werden und an der Luft oder der Sonne trocknen. Ab und zu können Sie die Füllung herausnehmen und den Bezug waschen. Dabei am besten die Herstel­ler­angaben beachten.

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