Gute Staubsauger entfernen nicht nur Schmutz, sondern auch gesundheitsschädigende Allergene

Um es gleich klarzustellen: Die Watt-Zahl eines Staubsaugers, also die elektrische Leistung, gibt nur wenig Auskunft über die Qualität des Geräts. Viel wichtiger ist das Filtersystem, das in der Haushaltshilfe steckt. Selbst ein noch so kräftiges Gebläse hilft nichts, wenn der vorne im Rüssel aufgesaugte Schmutz hinten zum Teil wieder hinausgepustet wird, weil der Filter dazwischen nichts taugt. Für Nicht-Allergiker ist dieser Mangel vor allem ärgerlich, bei Allergikern hingegen verursacht ein Billig-Staubsauger mitunter Beschwerden.
 
Der Boden mag nach dem Saugen sauber sein, stattdessen fliegen jetzt Allergene – vom Staubsauger kräftig aufgewirbelt – in der Luft herum. Ein Gramm Hausstaub kann unter anderem sieben Millionen Bakterien und 300.000 Schimmelpilzsporen enthalten. Eine große Last für empfindliche Lungen.
 
Spezielle Filter sorgen für allergenarme Luft 
 
Es kommt also auf den Filter an. Er muss eine schwierige Aufgabe meistern. Es gilt, sowohl den groben Dreck als auch den Feinstaub – er misst zum Teil nur einen tausendstel Millimeter – festzuhalten, ohne zu verstopfen. Die Luft soll ja stetig durch den Staubsauger strömen. Einfache Filter holen zwar das Gröbste aus der Luft, das Abfangen allergener Substanzen bewerkstelligen aber nur spezielle Membranen, sogenannte Schwebstofffilter. 
 
Es gibt verschiedene Systeme mit den Bezeichnungen „Mikrofeinfilter“, „S-Filter“ oder „High-efficiency-particulate-air-Filter“ (Hepa). Für die Zeitschrift Öko-Test untersuchte Dr. Rudolf Rabe, Sachverständiger für Raumluft- und Arbeitsplatzhygiene, Geräte mit dem Hepa-System. Das Ergebnis: „Wir konnten keinen Milbenkot in der Abluft nachweisen, die Emission von Schimmelpilzsporen war minimal, die Allergene wurden praktisch vollständig im Staubsauger zurückgehalten“, berichtet der Ökotoxikologe.
 
Allerdings erfordern diese Geräte ein regelmäßiges Wechseln der Staubbeutel. Und das kann auf Dauer die Haushaltskasse spürbar belasten, denn die Anschaffungskosten sowohl für die Sauger als auch für die dazugehörigen Beutel liegen im oberen Preissegment.
 
An die Ausgaben für einen „Zentralstaubsauger“ kommen sie jedoch nicht heran. Solche Systeme bestehen aus einer zentralen Saugeinheit – meist im Keller oder in der Garage installiert – und einem Rohrsystem, das an verschiedenen Stellen im Haus endet. Dort können die Benutzer Saugkopf-Rüssel-Einheiten anschließen. Für Allergiker ist solch ein System natürlich ideal, denn die Zentraleinheit leitet die angesaugte Luft nach der Filtrierung an die Umwelt ab. Selbst wenn Milbenpartikel die Filtersysteme über winden: Sie landen danach draußen vor der Tür.
 
Wie Sauger arbeiten: Gebläse, Sturm und Wasserbad
 
Luftsauger: Ein Gebläse saugt die Luft an. Diese wird durch den Staubbeutel geführt, der den Schmutz festhält. Anschließend wird die Luft zur Kühlung des Gebläses zum Motor geleitet und von dort nach außen abgegeben. Spezielle Schwebstofffilter können Feinstaubpartikel festhalten.
 
Zyklonsauger: Die angesaugte Luft wird im Inneren des Geräts in eine schnelle Drehbewegung versetzt, eine Art Mini-Wirbelsturm. Die Fliehkraft drückt alle festen Teile an die Innenwand und trennt sie so von der Luft. Die Reinigung ist aufwendig, für Feinstaub sind besondere Filter nötig.
 
Wassersauger: Die Staubluft passiert einen Wassertank und wird dort gewaschen. Gewissenhafte Wartung und Reinigung sind nötig. Um Feinstaub einzufangen, brauchen auch diese Geräte spezielle Filter.
 
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