Ein Kussmund auch im Herbst und Winter? So geben Sie rissiger Haut keine Chance

Weil sie kaum Talg- und keine Schweißdrüsen besitzen, sind die Lippen äußeren Einflüssen fast schutzlos ausgeliefert. Entziehen Kälte und Nässe ihnen Feuchtigkeit, werden sie trocken und spröde.

Lippenhelfer Nummer eins sind Pflegestifte mit Wachsen, Ölen oder Fetten. Als SOS-Maßnahme kommen sie aber oft zu spät. Besser ist es, immer einen in der Handtasche dabeizuhaben und spätestens dann aufzutragen, wenn die Haut spannt. „Sind schon kleine Risse vorhanden, helfen heilende Inhaltsstoffe wie Bisabolol“, sagt Helga Beyer, Apothekerin in Berlin. Eine Alternative sind Wund- und Heilsalben. „Bei mir wirken Cremes mit Dexpanthenol sehr gut“, berichtet Marianne Porsche-Rohrer. Ein weiterer Tipp der Apothekerin aus Schongau in Oberbayern: Honig. „Bestreichen Sie damit dünn Ihre Lippen.“ Aber nicht ablecken! Wer die angegriffene Haut ständig mit Speichel benetzt, entzieht ihr erst recht Feuchtigkeit.
Besondere Pflege brauchen unsere Lippen bei extremer Witterung. Denken Sie im Herbst und Winter weiterhin an UV-Schutz, etwa beim Wandern oder Skifahren. „Behandeln Sie dabei ruhig auch die Partie rund um den Mund mit Creme oder Stift“, rät Porsche-Rohrer.

Ist die Haut aufgesprungen, sieht Lippenstift meist nicht schön aus. „Die Farbe setzt sich in den Rissen ab“, sagt Beyer. Sie empfiehlt stattdessen ein Gloss, das viel Fett enthält. Sein Glanzfilm kaschiert zudem raue Stellen besser und vermittelt ein geschmeidigeres Gefühl. Davon, abstehende Hautfetzen abzuzupfen, raten beide Expertinnen dringend ab. Das Risiko für Infektionen sei zu groß.
Wer bei trockenen Lippen ungern auf Farbe verzichtet, kann heilen­de Creme auftragen oder einen Pflegestift anwenden und dann Lippenstift darübergeben. Um Feuchtigkeitsverlust vorzubeugen, achten Sie auch bei farbigen Lippenkosmetika auf pflegende Inhaltsstoffe. Nicht für spröde Lippen eignen sich Produkte, die extra lange haften, da sie wenig Fett enthalten.

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