Richtig bestückt, hilft sie daheim bei kleinen Blessuren und typischen Alltagsbeschwerden

Wie rasch geht im Haushalt etwas schief – das Brotmesser rutscht ab, das siedende Teewasser schwappt aus dem Kocher, oder wir ziehen uns einen Holzsplitter unter dem Fingernagel ein. Gut, wenn dann das passende Notfall-Mittel schnell verfügbar ist.

Die Hausapotheke hilft aber nicht nur dabei, kleine Verletzungen zu versorgen. Wenn am Abend ein erstes Halskratzen eine Erkältung ankündigt oder zum Schnupfen Fieber hinzukommt, kann man mit einer Gurgellösung und Tabletten aus dem Medizinschrank die akuten Symptome lindern und zumindest die Zeit bis zum Arztbesuch am nächsten Tag überbrücken.
 
Allerdings muss dazu der Notfallkasten richtig bestückt sein. In vielen Haushalten dient er nur als Sammelstelle für nicht aufgebrauchte Medikamente. Andere verteilen ihre Arzneien in Küchenschubladen oder im Spiegelschrank. Das birgt Risiken.
 
„Die Hausapotheke sollte mindestens ein- bis zweimal pro Jahr überprüft werden, um alte Medikamentenreste entfernen zu können. Alle Präparate, bei denen das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist oder die schon länger als ein halbes Jahr angebrochen sind, sollten weg“, empfiehlt Apotheker Jürgen Flocke aus Solingen. „Besonders sensibel sind Flüssigkeiten sowie Salben, Cremes und Gele. Kommen sie mit Sauerstoff in Kontakt, setzt ein Oxidationsprozess ein.“ In Augentropfen und Nasensprays siedeln sich schnell Bakterien an und können den Anwender bei erneutem Gebrauch wieder infizieren. Deshalb sollten diese Arzneimittel gleich nach dem Ende der Behandlung entsorgt werden.

Flocke rät, verschreibungspflichtige Medikamente nicht über die Dauer der Akutbehandlung hinaus in der Hausapotheke zu lagern, damit andere Familienmitglieder nicht aus Versehen zu diesen Präparaten greifen. In jedem Fall sollten Sie solche Arzneien in der Originalverpackung und mit Beipackzettel aufheben.

Über die Haltbarkeit der Medikamente entscheidet auch die richtige Lagerung. „Bitte nicht im Badezimmer aufbewahren. Da ist es zu feucht“, betont Flocke. „Am besten deponieren Sie die Hausapotheke kindergesichert in einem trockenen und kühlen Raum wie zum Beispiel dem Schlafzimmer.“ Auch Flur oder Abstellkammer eignen sich dafür. Übersichtlicher als in einer Krimskrams-Kiste sind Medikamente in einem stabilen und abschließbaren Medizinschrank aufgehoben.
 
Das sollte Ihr Arzneischrank enthalten:

  • Mullbinden
  • elastische Binden
  • Brandwunden-Verbandpäckchen
  • Heftpflaster
  • Verbandschere
  • Splitterpinzette
  • Dreiecktuch
  • Kühlkompresse
  • Präparate gegen Erkältungsbeschwerden
  • Hustensaft
  • Fieberthermometer
  • Fieberzäpfchen
  • Desinfektionsmittel
  • Präparat gegen Durchfall
  • Kamillen- oder Pfefferminztee
  • Mittel gegen Verstopfung
  • Präparat gegen Kreislaufbeschwerden
  • Schmerzmittel
  • Aufkleber mit Telefonnummern von Hausarzt, Notarzt und Giftnotruf

Bildnachweis: W&B/Bernhard Limberger