Mit welchen Mitteln sich Krämpfe und Unwohlsein während der Periode am besten lindern lassen

Viele Frauen fühlen sich während der Monatsblutung ruhe­­bedürftiger als sonst. Für manche sind die Tage sogar ausgesprochen schmerzhaft. Starke Bauch­krämpfe, die in Rücken und Beine ausstrahlen können, plagen sie. Übelkeit, Verdauungsprobleme, Erbrechen oder Kopfschmerzen können dazukommen. Oft sind die Beschwerden so heftig, dass die Frau­en für ein bis drei Tage ihren Alltag nicht bewältigen können und im Beruf, im Studium oder in der Schule ausfallen.
Alle vier Wochen baut sich bei Frauen während der fruchtbaren Jahre die Gebärmutterscheimhaut auf, damit sich ein befruchtetes Ei ein­nis­ten kann. Bleibt die Befruchtung aus, wird die Schleimhaut durch die Monatsblutung ausgeschieden.

Dazu ziehen sich die Muskeln der Gebärmutter in unregelmäßigen Abständen zusammen. Dies geschieht unter dem Einfluss des Botenstoffs Prostaglandin. Die hormonähnliche Substanz reguliert die Anspannung der glatten Muskulatur und beeinflusst das Schmerzempfinden. Me­diziner vermuten, dass betroffene Frau­­en entweder vermehrt diese Schmerzbotenstoffe produzieren oder verstärkt darauf reagieren.

Der Selbsthilfe-Klassiker gegen die krampfartigen Schmerzen ist Wärme in verschiedenster Form. Wohltuend wirkt eine Wärmflasche auf dem Bauch. Für unterwegs eignen sich ­etwa Wärmekompressen aus der Apotheke, die über mehrere Stunden gleichmäßig Wärme abgeben.

Entkrampfend auf die Gebärmutter wirken bei leichteren Beschwerden Heilkräutertees mit Gänsefingerkraut oder Schneeballbaumrinde. Trinken Sie mehrmals täglich eine Tasse, möglichst schon einige Tage vor der erwarteten Periode. Präparate mit Mönchspfeffer können regulierend auf die Periode wirken. Ein Effekt tritt aber meist erst nach sechs bis acht Wochen ein. Auch Homöopathika wie Magnesium phosphoricum oder Chamomilla gelten als krampflösend.
Bewegung, zum Beispiel Walken, kann ebenfalls Linderung bringen. Sport fördert die Durchblutung des Unterbauchs. Wer regelmäßig aktiv ist, kann Beschwerden langfristig ent­gegenwirken. Es gibt Hinweise, dass eine gute Versorgung mit Magnesium Krämpfen vorbeugt. Reichlich enthalten ist der Mineralstoff in Vollkornprodukten, Kakao, Nüssen und Weizenkeimen. Auch die Einnahme eines Magne­sium-Präparats kann sinnvoll sein. Geht die Periode mit starken Schmerzen einher, empfiehlt sich ein Schmerzmittel oder ein krampflösen­des Medikament. Geeignet sind die Wirkstoffe Paracetamol, Ibuprofen und Naproxen. Wer mit Schmerzen rechnen muss, sollte die Einnahme nicht hinauszögern. Bewährt haben sich auch Medikamente mit dem krampflösenden Wirkstoff Butylscopolamin.

Nur bedingt geeignet ist Acetylsalicylsäure. Sie wirkt gerinnungs­­hemmend und kann den Blutverlust zusätzlich steigern sowie übermäßige Blutungen fördern. Ihr Apotheker berät Sie bei der Auswahl des Wirkstoffs und klärt auch über mögliche Nebenwirkun­gen und Risiken auf. Frauen, die verhüten wollen, bringt die „Pille“ oder ein anderes gestagenbetontes Verhütungsmittel Erleichterung. Die Hormone schwächen die Blutung und damit einhergehende Beschwerden stark ab.

Vor allem für junge Mädchen kann die Blutung schmerzhaft sein, doch das ist nicht zwingend ein Grund für einen Arztbesuch. Werden die Beschwerden aber mit jeder Periode stärker oder kommen unklare Unterbauchschmerzen während des Zyk­lus hinzu, sollten Betroffene einen Gynäkologen aufsuchen.

Die häufigste Ursache starker Regelschmerzen ist eine Endometriose: Versprengte Gebärmutterschleimhaut wächst außerhalb der Gebärmutter-Innenhöhle, etwa im Bauchfell. Da man die Krankheit nur durch eine Bauchspiegelung sicher diagnostizieren kann, bleibt sie in vielen Fällen lange unerkannt.

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