
Ein hoher Mineralstoffgehalt macht ein Nahrungsmittel nicht automatisch empfehlenswert. Worauf Sie achten sollten
Berücksichtigen Sie auch den Kaloriengehalt der Nahrung!
Interessant ist nicht nur, wie viele Mineralstoffe ein Lebensmittel enthält. Sie sollten auch auf die Kalorienmenge achten. Ein Beispiel: 100 Gramm Cashew-Kerne liefern 270 Milligramm Magnesium, aber immerhin auch 572 Kilokalorien. Wer dieselbe Magnesium-Menge in Form von Kichererbsen aufnimmt, muss zwar 70 Gramm mehr essen, führt sich aber etwa 100 Kilokalorien weniger zu.
Darüber hinaus stellt eine Gemüsesuppe, die 170 Gramm Kichererbsen enthält, eine sättigende Mahlzeit dar – im Gegensatz zu den meist nebenbei geknabberten Nüssen. Häufig werden kalorienreiche oder minderwertige Nahrungsmittel mit der Aussage angepriesen, dass sie große Mengen eines bestimmten Mineralstoffs enthalten. Vor allem Produkte für Kinder werben vielfach mit ihrem hohen Gehalt an Nährstoffen wie Kalzium. In Wirklichkeit handelt es sich aber oft um zuckerreiche Kalorienbomben.
Nicht alle Mineralstoffe aus Pflanzen kann der Körper nutzen
Eisen und Zink stecken nicht nur in Fleisch und Fisch, auch pflanzliche Nahrungsmittel enthalten mitunter größere Mengen davon. Allerdings sind diese Mineralstoffe aus pflanzlichen Quellen oft schlechter verwertbar. So enthält Spinat wesentlich mehr Eisen als Fleisch. Es ist zwar nicht zwanzigmal so viel, wie eine fehlerhafte Publikation vom Anfang des vorigen Jahrhunderts behauptete, aber doch so viel mehr, dass das grüne Blattgemüse auf den ersten Blick als gute Eisenquelle durchgeht.
Leider enthält Spinat aber ebenfalls große Mengen Oxalsäure. Sie bindet das Eisen im Darm, sodass es der Körper nicht nutzen kann. Auch andere Pflanzen liefern Eisen in einer Form, die weniger gut verwertbar ist. Zwar müssen Vegetarier nicht zwangsläufig eine Blutarmut befürchten, aber sie sollten ihre Ernährung sehr bewusst zusammenstellen und sinnvoll kombinieren, um eine Unterversorgung zu verhindern.
Achten Sie außerdem darauf, was Sie zum Essen trinken!
Auch Rotwein, Kaffee, schwarzer Tee und die in Getreide vorhandene Phytinsäure beeinträchtigen die Mineralstoff-Verwertung. Vitamin C dagegen fördert die Eisenaufnahme. Trinken Sie also ein Glas Orangensaft zum Gemüseauflauf, oder kombinieren Sie eisenreiche pflanzliche Nahrung wie Zucchini und Hirse mit Gemüse, das viel Vitamin C enthält, zum Beispiel Paprika oder Fenchel.
Wann ein Mangel auftreten kann:
- Schwangere leiden wegen ihres erhöhten Eisenbedarfs manchmal an einer Blutarmut. Ein Arzt kann dies feststellen.
- Diabetiker verlieren bei einer schlechten Stoffwechseleinstellung viele Mineralstoffe wie Magnesium. Zudem erschwert ein Magnesiummangel die Diabeteseinstellung.
- Senioren, die sich einseitig ernähren oder wegen Kauproblemen wenig Gemüse essen, sollten sich in der Apotheke beraten lassen, ob ein Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll ist.
Bildnachweis: Thinkstock/BrandXPhotos