Das ganze Jahr über gibt es in Supermärkten frische Ware. Worauf Sie der Umwelt zuliebe achten sollten

In den Auslagen der Supermärkte merkt man nichts von einer Verknappung des Angebotes – ob Erntezeit oder nicht. Der Grund: Was hierzulande nicht wächst oder gerade keine Saison hat, wird in Treibhäusern gezüchtet oder per LKW, Containerschiff oder Flugzeug herangeschafft. Papaya, grüne Bohnen oder Spargel etwa, die im Frühjahr verkauft werden, haben oft etliche Tausend Kilometer auf dem Buckel.

Werden Obst und Gemüse frisch geerntet und entsprechend gelagert, bleiben Geschmack und Vitamin­gehalt zwar in der Regel erhalten. Aus ökologischer Sicht ist das jedoch meist nicht sinnvoll, sagen Experten. Sie empfehlen, beim Frischkost-Einkauf die Umwelt nicht aus den Augen zu verlieren. Das heißt vor allem: nachhaltig erzeugte Produkte auswählen.

Einkaufen, was Saison hat
Saisonkalender listen alle heimischen Obst- und Gemüsesorten von A bis Z auf und verraten, was gerade Saison hat. Manche Kalender berücksichtigen auch die Klimabelastung. Sie ist beispielsweise im März bei Freilandprodukten wie Porree sehr gering, bei Knollensellerie oder Chicorée aus Lagerhäusern etwas höher.   

Auf regionalen Anbau setzen
Kaufen Sie regional angebaute Gemüse. Transporte, vor allem per Flugzeug, belasten die Umwelt. Manchmal ist Importware dennoch günstiger zu bewerten als Treibhausware aus dem eigenen Land – weil die CO2-Emissionen durch beheizte Treibhäuser die Umwelt stärker belasten. Tipp: Gelegentliche Ausnahmen sind okay. Aber beim regelmäßigen Einkauf sollten Sie saisonale Produkte aus regio­nalem Anbau wählen.

Bio bevorzugen
Bio-Gemüse oder -Obst ist zwar nicht automatisch frischer. Es enthält aber deutlich weniger Pestizid­rückstände. Zudem kommt ­weniger klima- und bodenschädlicher ­Mineraldünger zum Einsatz. Tipp: Siegel deutscher Bioverbände bürgen für hohe Qualität.

Manchmal darf’s auch Tiefkühlkost sein
Der hohe Energieaufwand für Tieffrieren, Transport und Lagerung spricht dagegen, täglich Tiefkühlkost zu essen. Aber: Tiefgekühltes Gemüse wird reif geerntet, vitaminschonend verarbeitet und ist qualitativ mit frisch geerntetem Gemüse vergleichbar. Tipp: Wählen Sie unverarbeitetes Tiefkühlgemüse, und bereiten Sie es selbst zu. In verarbeiteten Fertiggerichten stecken oft viel Fett, Salz und Zusatzstoffe.

Nicht zu verschwenderisch
In Deutschland wird rund die Hälfte aller Lebensmittel weggeworfen – unter anderem, weil zu viel eingekauft wird. Das gilt auch für leicht verderbliche Salat- und Gemüsesorten. Mit bewusster Planung lässt sich Verschwen­dung vermeiden. Tipp: Chinakohl, Eisbergsalat oder Möhren halten sich im Kühlschrank mehrere Tage, in einem Null-Grad-Gemüsefach noch länger. Blattsalate nicht auf Vorrat kaufen, sondern rasch verzehren.

Bildnachweis: W&B/Markus Dlouhy/RYF