Tipps für die Tage vor den Tagen

Miese Laune, schwan­kende Stimmung, Reizbarkeit. Manche Frauen fühlen sich in den sieben bis zehn Tagen vor Beginn der Menstruation aufgedunsen, die Brust spannt, oder sie leiden vermehrt unter Kopfschmerzen. Prämenstruelles Syndrom (PMS) nennen Ärzte diese Kombination aus psychischen und körperlichen Symptomen.

Die Beschwerden sind vielfältig, nicht immer gleich stark ausgeprägt und kommen auch nicht bei jeder Frau im gebärfähigen Alter vor. Alle Symptome eint die Tatsache, dass sie nur in der zweiten Zyklushälfte auftreten – frühestens kurz nach dem Eisprung. Spätestens mit dem Einsetzen der Regelblutung sind sie wieder verschwunden. Frauen, die früh mit dem Rauchen begonnen haben, leiden häufiger darunter.
Die genauen Ursachen des PMS sind nicht bekannt. Betroffene Frauen, so vermuten Experten, spüren zyklus­bedingte Hormonschwankungen. Das Progesteron dominiert in dieser Phase. Es ist höher als das Östrogen und scheint wesentlich für die Beschwerden verantwortlich zu sein. Das kann sich auch auf die Psyche auswirken.
Regelmäßig wiederkehrende Beschwer­den irritieren. Vor allem Frauen, die nach Jahren die Pille absetzten, sind oft ganz erstaunt über die Begleit­­erscheinungen, wenn der Zyklus wieder einsetzt. Wenn sie verstehen, dass die Beschwerden in ei­nem klaren hormonellen Zusammenhang stehen und nichts Krankhaftes dahintersteckt, entlastet sie das. Nicht alle Frauen, die Symptome eines prämenstruellen Syndroms spüren, wollen oder brauchen dann überhaupt ­eine weitere Behandlung. Circa zwei bis fünf Prozent aller menstruierenden Frauen fühlen sich so stark belastet, dass sie sich wegen einer „prämenstruellen dysphorischen Störung“ (PMDS) in The­rapie befinden.

Stress kann psychisches und körperliches Unwohlsein verstärken. Nehmen Frau­en ihre PMS-Symptome als Signal wahr, einen Gang herunterzuschalten, kann das die Situation schon verbessern. Sich auch einmal Pausen zu gönnen, geht bei manchen Frauen zwischen Beruf, Haushalt und Kindern oft einfach unter. Wer regel­mäßig Entspannungsmethoden wie progressive Muskelrelaxation oder Yoga anwendet, kommt besser durch stressige Zeiten.

Bewegung fördert die Durchblutung, kurbelt so den Abtransport überflüs­­siger Gewebsflüssigkeit an und hilft, Krämpfe zu lösen. Außerdem hebt Sport die Laune. Besonders gut wirkt Ausdauertraining wie Nordic Walking, Joggen oder Schwimmen.
Sportliche Bewegung steigert das Körpergefühl: Wer sich selbst besser wahrnimmt, merkt auch früher, wo Anspannungen sind. Nur dann kann man rechtzeitig gegensteuern und wissen, was einem in dem Moment guttut, sagen Experten.

Das prämenstruelle Syndrom ist nicht gefährlich, aber lästig. Bei allgemeinen Beschwerden und Brustspannen hat sich Mönchspfeffer bewährt. Me­lisse, Baldrian, Hopfen und Passions­blume können eine gereizte, aggressive Stimmung ausgleichen. Johanniskraut kommt bei eher weinerlichen Gemütslagen zum Einsatz.
Leichte Kopfschmerzen vertreibt ein Spaziergang an der frischen Luft. Wer sich aufgedunsen fühlt, sollte salzarm essen und etwas mehr mageres Eiweiß zu sich nehmen, etwa fettarme Milchprodukte. Ansonsten ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse zu empfehlen.

Bildnachweis: Jupiter Images GmbH/Bananastock LTD