Menschen, die chronisch unter Stress stehen, gehen weniger Risiken ein

Wer unter chronischem Stress steht, meidet riskantes Verhalten. Das berichtet die Fachzeitschrift PNAS. Forscher verabreichten 36 Freiwilligen über acht Tage hinweg das Stresshormon Hydrokortison. Sein Gehalt im Blut stieg dadurch im Mittel um knapp 70 Prozent. Während dieser acht Tage spielten die Teilnehmer Lotto. Wer ein hohes Risiko einging, hatte die Chance, seinen Geldgewinn zu steigern.

Ergebnis: Der hormonell herbeigeführte Dauerstress halbierte die Risikofreude nahezu. Diese Erkenntnis hilft, die Finanzkrise von 2007 bis 2009 besser zu verstehen, meinen die Forscher. Denn diese verschärfte sich, weil Verantwortliche notwendige Risiken mieden. Aktienhändler in London hatten bei fallenden Kursen sofort erhöhte Kortison-Werte, wie Blutanalysen damals zeigten.

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