Kommen Menschen in eine Machtposition, scheinen sie sich zu verändern

Wer sich mächtig fühlt, achtet bei anderen mehr auf moralisches Verhalten als bei sich selbst. Diesen Schluss ziehen Forscher im Fachmagazin Psychological Science aus Rollenspielen, die das Verhalten von Versuchspersonen in unterschiedlichen Positionen testeten. Die Probanden wurden mit verschiedenen Situationen konfrontiert und mussten dabei etwa entscheiden, ob sie Verkehrsregeln einhalten, ihre Steuererklärung korrekt ausfüllen oder gestohlenes Gut zurückgeben.
 
Per Zufall waren die Teilnehmer zuvor entweder zu Ministerpräsidenten oder einfachen Beamten „ernannt“ worden. Es zeigte sich, dass die Machtposition das Verhalten beeinflusst. Die Ministerpräsidenten verstießen häufiger gegen die Regeln als die Beamten, verurteilten aber das Fehlverhalten anderer besonders scharf.

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