Marmelo – das ist portugiesisch und bedeutet Quitte. Die Frucht ist Namensgeber für die Marmelade. Denn das gelbe Obst eignet sich zum Einkochen. Was Sie sonst noch damit anstellen können, erfahren Sie hier

Viele wissen, wie Mangos, Guaven, Litschis und so manche anderen exotischen Früchte aussehen. Aber bei der einheimischen Quitte müssen dann doch einige passen. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass in einen gut bestellten Hausgarten ein Quittenbaum gehörte.

Die Sorten, die bei uns gedeihen, sind jedoch nur verarbeitet genießbar. Das machte sie irgendwann nicht mehr zeitgemäß. Seit aber die Lust am Gärtnern und Einkochen wieder wächst, erleben auch Quitten eine Renaissance.
Die Früchte erinnern nicht nur in ihrem Aussehen an Äpfel und Birnen, wie diese haben sie auch im Inneren ein Kerngehäuse und gehören zur Familie der Rosengewächse. Im Frühjahr blühen sie ab Mitte April bis in den Mai mit schönen, großen, weißen Einzelblüten. Quitten reifen spät. Je nach Lage und Wetter färben sie sich von September bis Oktober gelb und können mancherorts sogar noch im November geerntet werden.

Wie erkenne ich eine reife Frucht? Eindeutiges Zeichen sind braune Kerne. Typisch für die reife Frucht ist auch der feine Duft, den sie verströmt. Er setzt sich aus 150 flüchtigen Aromastoffen zusammen. Da kann kein Apfel mithalten.

In Kochtopf und Kosmetiktiegel
Ursprünglich kommt die Quitte aus dem Kaukasus. Von dort verbreitete sie sich in Asien und bis nach Südeuropa. Phönizier und Griechen brachten sie in den Mittelmeerraum. Heute wächst sie unter klimatisch günstigen Bedingungen weltweit.

Neben ätherischen Ölen enthalten Quitten Fruchtsäuren und reichlich Gerbstoffe. Darüber hinaus liefern sie nennenswerte Mengen an Vitamin C, Kalium, Eisen und dem wasserlöslichen Ballaststoff Pektin. Dieser wirkt sich vorteilhaft auf die Verdauung und den Stoffwechsel aus. Dank des hohen Gehalts an Pektin gelieren die Früchte aber auch gut: Ein Klassiker in der Küche ist Quittengelee.
Selbst im Wort Marmelade steckt die gelbe Frucht. Es leitet sich vom portugiesischen marmelo ab, was Quitte heißt. In Portugal und Spanien sind Quittenpaste und -brot gängige Produkte. Quitten eignen sich auch zur Zubereitung von Saft, Wein oder Likör. Sie schmecken süß in Desserts und herzhaft als Beilage zu Fleisch als Püree oder Chutney. Auch Kosmetikhersteller nutzen die Quitte, zum Beispiel das schützende Wachs auf der Schale oder Inhaltsstoffe aus den Samen.

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