Manche Kinder werfen im Schlaf den Kopf wild hin und her oder geistern durch die Wohnung. Ist das noch normal?

Es gibt Schlafstörungen bei Kindern, die wirken auf Mütter und Väter besonders beunruhigend, zum Beispiel der Nachtschreck oder das Schlafwandeln. „Prinzipiell müssen sich Eltern hier keine Sorgen machen“, sagt der Tübinger Schlafforscher Professor Dr. med. Christian Poets. Nur wenn die Phänomene gehäuft auftreten oder die Familie sehr belasten, sollten Eltern Hilfe in Anspruch nehmen. In manchen Fällen kann es außerdem notwendig sein, Erkrankungen wie Epilepsie auszuschließen.
 
Viele Schlafstörungen treten vermehrt in Belastungssituationen auf, bei Konflikten in der Familie oder einem Neuanfang wie dem Schulbeginn. Manchmal reicht auch ein Streit mit dem besten Freund, um den Schlaf der Kleinen zu beeinträchtigen. Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt. Er kann Ihr Kind bei Bedarf an einen Schlafmediziner oder Psychologen überweisen.
 
Das steckt hinter den Störungen:

  • Schlafwandeln

Viele Schlafwandler sitzen nur aufrecht im Bett. Meist tritt das Phänomen im ersten Nachtdrittel – in der Tiefschlafphase – auf, gehäuft bei Vier- bis Achtjährigen. Sollte Ihr Kind umhergehen, führen Sie es behutsam zurück. Und treffen Sie Sicherheitsvorkehrungen! Schließen Sie Außentüren und Fenster ab, versperren Sie den Weg zur Treppe. Außerdem können Sie an der Kinderzimmertür ein Glöckchen anbringen.
 

  • Nachtschreck

Ihr Kind schreckt hoch, schreit, schwitzt, – typisch für dieses Phänomen. Die Kinder wissen am nächsten Tag oft nichts mehr davon. Es tritt am Ende von Tiefschlafphasen auf, also nicht in Zusammenhang mit Träumen. Vermutlich haben die Kinder Schwierigkeiten beim Übergang vom Tief- in den Traumschlaf.
 

  • Albträume

Kindern fällt es schwer, Realität und Traum auseinanderzuhalten. Oft holen die nächtlichen Bilder sie auch tagsüber noch ein. Eltern müssen jetzt Orientierungshilfe geben: „Das ist nicht wirklich passiert.“ Wacht Ihr Kind verängstigt auf, geben Sie ihm Halt. Vom Albtraum zu erzählen hilft, ihn zu verarbeiten.
 

  • Rhythmische Bewegungen

Manche Kinder schaukeln beim Einschlafen mit dem Körper oder wackeln mit dem Kopf hin und her. Experten vermuten, dass die Kleinen sich so beruhigen. Ab dem vierten Lebensjahr sollte das abnehmen.
 

  • Zähneknirschen

Es tritt auf, wenn ein Kind sehr angespannt ist. Das Knirschen kann aber auch auf Fehlstellungen des Kiefers hinweisen und zudem den Zahnschmelz zerstören. Sprechen Sie auf jeden Fall mit dem Zahnarzt.
 
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