Der plötzliche Kindstod ist den Ärzten immer noch ein Rätsel. Aber es gibt Möglichkeiten das Risiko zu minimieren

Er ist in Deutschland nach wie vor die häufigste Todesursache bei Kindern im ersten Lebensjahr, und er stellt Mediziner und Wissenschaftler vor Rätsel: der plötzliche Kindstod (SIDS). „Unerwartet versagen im Schlaf die Organe des Säuglings, bei der Obduktion ist dann keine Ursache erkennbar“, erläutert Dr. Alfred Wiater von der Kölner Kinderklinik Porz am Rhein. Doch es gibt heute anerkannte Empfehlungen, die das SIDS-Risiko stark senken.
 
So schläft Ihr Kind am sichersten:

  • auf dem Rücken! Schlafen auf dem Bauch erhöht das SIDS-Risiko um ein Vielfaches.
  • in einem Schlafsack. Eine zusätzliche Decke braucht Ihr Kleines nicht. Sie könnte über das Gesicht des Babys rutschen und ihm die Luft nehmen
  • auf der richtigen Matratze. Sie sollte am besten neu, fest und luftdurchlässig sein. So wird der Luftaustausch nicht eingeschränkt, eine Überhitzung verhindert. Auch ein Himmel über dem Bettchen kann Wärme stauen und wird deshalb von Experten nicht empfohlen.
  • bei 16 bis 18 Grad Raumtemperatur. Ziehen Sie Ihrem Baby unter dem Schlafsack nicht zu viel an, damit es nicht schwitzt.
  • ohne Kuscheltier, Lammfell, Kissen oder Schmusetuch. All diese Dinge können auf das Gesicht Ihres Kleinen rutschen und seine Atmung behindern.
  • im Zimmer der Eltern, aber im eigenen Bettchen.
  • in nikotinfreier Umgebung. Halten Sie nicht nur das Schlafzimmer rauchfrei, sondern verzichten Sie in der gesamten Wohnung auf Zigaretten. Experten empfehlen zudem, das Kind, wenn möglich, sechs Monate lang voll zu stillen.



Die Experten:
Dr. Alfred Wiater leitet das Schlaflabor der Kinderklinik Porz am Rhein in Köln
 
Professor Christian Poets forscht an der Universitätskinderklinik Tübingen über den Babyschlaf
 
Bildnachweis: W&B/Ulrike Möhle