Sie soll schützen, frisch aussehen und sich anfühlen wie Seide. Gönnen Sie Ihrer Haut ein wenig Unterstützung

Der Sommer ist herrlich: Die Seele singt, der Körper schwingt, durchströmt von Sauerstoff und heiteren Gefühlen. Der Sommer ist aber auch gefährlich. Die Haut funkt oft schon nach Minuten Sonne SOS, rötet sich und trocknet aus. Auf Dauer führt intensives Sonnenbaden früh zu Falten und erhöht das Risiko für Hautkrebs. Die regelmäßige Portion Pflege ist daher, neben einem wirksamen Sonnenschutz, in den Sommermonaten besonders wichtig.
 
Das gilt vor allem für Menschen mit Diabetes – denn erhöhte Zuckerwerte strapazieren das empfindliche Organ auf Dauer erheblich. So neigt Diabetikerhaut zu Trockenheit, weil die Schweiß- und Talgdrüsen schlechter arbeiten, und sie ist anfälliger für Infektionen.
 
Hier ein paar Tipps:
 

  • Reinigen: Kurze Schauer genügen

Schön an häufigem Duschen ist, dass man sich wie neugeboren fühlt. Der Preis dafür: Die Haut trocknet aus, auch wenn es widersinnig klingt. Normalerweise hindert ein fetthaltiger Schutzfilm auf der Haut das Wasser darunter am Verdunsten. Häufige und heiße Duschen spülen den Film ab, es kann Stunden dauern, bis er sich erneuert.
 
Bei Diabetikern kommt hinzu, dass ihre Haut oft von vornherein zu wenig Talg für den Fettfilm produziert. Daher lautet die Duschformel: Nicht zu oft, nicht zu lange, nicht zu heiß! Und Ihre Haut sagt danke, wenn Sie auf die Badewanne ganz verzichten. Morgens reicht auch eine „Katzenwäsche“. Abends sollten Sie die Haut aber gründlich von Schweiß, Schmutz und den Resten von Makeup und Sonnenschutzmitteln befreien. Zum Duschen eignen sich für Achseln und Intimbereich hautschonende Syndets aus der Apotheke, die restliche Haut wird mit reinem Wasser sauber.
 

  • Pflegen: Duschöl allein reicht nicht

Eine Reinigungsmilch mit feuchtigkeitsbindenden Stoffen wie Hyaluronsäure ist ideal fürs Gesicht. So sinnvoll rückfettende Cremeduschen sind, Diabetikerhaut braucht anschließend eine Pflegecreme oder -lotion. Beliebt sind im Sommer schnell einziehende Cremes, die keinen Film hinterlassen. „Sie sind vor allem bei Mischhaut sinnvoll, die nicht mit einem Fettfilm ,abgedichtet‘ werden sollte, weil sie zu Pickeln neigt“, sagt Apothekerin Ariane Tölg aus Unterhaching bei München.
 
Bei trockener Haut dagegen helfen fett- und feuchtigkeitshaltige Cremes, Wasserverluste zu vermeiden. Sie enthalten in Fetttröpfchen eingeschlossenes Wasser und bilden einen schützenden Film auf der Haut, ziehen dafür aber deutlich langsamer ein“, so Apothekerin Tölg. Wer eine empfindliche Haut hat, die leicht gereizt reagiert, berät sich am besten mit seinem Apotheker, welches Hautpflegeprodukt – zum Beispiel ohne Zusatzstoffe – für ihn geeignet ist.
 

  • UV-Schutz auch für kurzes Sonnenbad

Viele Tagescremes bieten auch einen gewissen Schutz vor UV-Strahlen. Wer an die Sonne geht, sollte dennoch ein Sonnenschutzmittel auftragen. Und zwar nicht nur während des Wochenendes am See oder im Gebirge: Schon aus der Mittagspause auf der Parkbank bringen viele einen Sonnenbrand mit. Ziehen Sie deshalb nie los, ohne eine Creme mit hohem Lichtschutzfaktor aufzutragen. Nutzen Sie die vorgegebene Zeit (Eigenschutzzeit, abhängig von Ihrem Hauttyp, multipliziert mit dem Sonnenschutzfaktor auf der Verpackung) nicht aus, sondern gehen Sie schon vorher in den Schatten.
 
Neben dem Schutz vor UV-B-Strahlen ist der UV-A-Schutz wichtig, um Faltenbildung vorzubeugen und das Hautkrebsrisiko gering zu halten. Über den UVA-Schutz in Produkten informiert ein neues Siegel. Apothekerin Tölg rät, auch an die empfindlichen Lippen zu denken. „Im Alltag reicht normaler Lippenstift, am Meer oder im Gebirge verwenden Sie einen Fettstift mit Lichtschutzfaktor 30.“ Nach einem Tag an der Sonne freut sich die Haut über ein After-Sun-Präparat, das kühlt und Wasserverluste ausgleicht.
 

  • Feierabend: Erholung für die Haut 

Für Diabetiker gehören auch die Füße ins Pflegeprogramm. Inspizieren Sie sie täglich und gönnen Sie ihnen eine Fußcreme mit Harnstoff, Glycerin oder Milchsäure. Die Haut wird feucht und geschmeidig, Verhornungen gelindert. Unschlagbar ist natürlich der Schönheitsschlaf. Nachts erneuern sich die Zellen. Eine fett- und feuchtigkeitsspendende Nachtcreme mit antioxidativen Zusätzen wie Vitamin C unterstützt sie dabei. Also: Schlafen Sie schön.
 
Pflege-Kicks für zwischendurch:
 
Sonnenschutz: Auch bei der Mittagsrunde um den Block sollten Sie 30 Minuten vorher auf alle unbedeckten Stellen großzügig Sonnenmilch auftragen (Nacken und Ohren nicht vergessen). Nach dem Baden Haut wieder eincremen, da sich auch Wasserfestes unbemerkt abreibt. Die Sonnenschutz- Zeit verlängert sich durch mehrfaches Eincremen nicht.
 
Mückenschutz: Erst Sonnenschutz, dann Mücken- Mittel auftragen, so entfalten beide ihre Wirkung optimal.
 
Peeling: Beim Peeling werden Hautschuppen abgerieben, die Haut wirkt glatter. Apotheker nach einem geeigneten Produkt fragen.
 
Feuchtigkeitsmaske: Frisch aussehen an langen, heißen Sommerabenden – eine Maske schafft das schonender als ein Peeling. Maske 10 Minuten einwirken lassen, abspülen, Haut anschließend eincremen.
 
04.09.08, Diabetiker Ratgeber, Bildnachweis: PhotoDisc/RYF