Eine Grundausstattung an Arzneien und Verbandstoffen benötigt jeder Haushalt. Bei der Aufbewahrung wird jedoch vieles falsch gemacht. So vermeiden Sie Fehler

Meistens wird man gerade dann krank, wenn Arztpraxen und Apotheken geschlossen haben. Bei leichten Beschwerden sollten dann wenigstens die passenden Medikamente griffbereit liegen, um die lästigen Symptome zu lindern. Doch nur etwa jeder vierte Deutsche verfügt über eine durchdacht und gezielt zusammengestellte Hausapotheke, wie eine Umfrage der GfK im Auftrag der Apotheken Umschau im Dezember 2011 zeigte. Und selbst wenn eine respektable Medikamentensammlung vorhanden ist, wird der gute Vorsatz nicht selten durch Fehler bei der Lagerung oder beim Umgang mit den Präparaten zunichtegemacht.

Fehler 1: Falsche Aufbewahrung
Die Umfrage der Apotheken Umschau hat es erneut gezeigt: Mehr als die Hälfte der Bundesbürger bewahren ihre Hausapotheke im Badezimmer auf. Das ist der denkbar schlechteste Raum, weil Wärme und Feuchtigkeit die Haltbarkeit der Arzneimittel beeinträchtigen können. Besser ist es, die Medikamente im Schlafzimmer oder im Flur aufzubewahren – und zwar so, dass sie für Kinder nicht erreichbar sind.

Fehler 2: Angebrochene Packungen
Viele verfügen über ein Sammel­surium von Arzneimittelresten, die ihnen der Arzt irgendwann einmal verschrieben hat. Wer ein Medikament auf Rezept bekommt, sollte es nach dem Ende der Therapie entsorgen. Eine spätere eigenmächtige Einnahme ist wegen der für Laien unüberschaubaren Neben- und Wechselwirkungen zu risikoreich. Das gilt besonders für Antibiotika, deren Restbestände von manchen beim nächsten Virusinfekt eingenommen werden, obwohl sie nur gegen Bakterien wirken.

Fehler 3: Abgelaufene Medikamente
Etwa einmal im Jahr sollten Sie die Hausapotheke auf abgelaufene Medikamente überprüfen. Auch sterile Verbandstoffe haben ein Verfallsdatum. Unsterile Mull- oder Fixierbinden können außerdem im Lauf der Zeit an Elastizität einbüßen, Pflaster ihre Klebeeigenschaften verändern. Manchmal gehen auch Verbandscheren oder Fieberthermometer verloren. Wer seine Hausapotheke instand halten will, sollte den Arznei- und Verbandmittelvorrat regelmäßig überprüfen und auffüllen. Dabei hilft auch gerne Ihre Apotheke.

Fehler 4: Fehlende Verpackung
Lose herumliegende Blisterstreifen mögen platzsparend sein, die zugehörigen Faltschachteln erleichtern im Notfall aber das schnelle Auffinden des richtigen Medikaments. Weil viele Fragen erst im Lauf der Therapie auftauchen, darf auch der Beipackzettel nicht fehlen. So kann man sich zum Beispiel schnell vergewissern, ob ein bestimmtes Symptom vielleicht eine typische Nebenwirkung ist, die einer ärztlichen Kontrolle bedarf.

Fehler 5: Unbeschriftete Medikamente
Hilfreich ist es, die Medikamente in der Hausapotheke zusätzlich zu beschriften – zum Beispiel für welche Beschwerden sie sich eignen, wie man sie dosiert oder für welches Familienmitglied sie „reserviert“ sind. Das ist besonders bei Nasensprays zu empfehlen, die am besten immer nur von einer Person benutzt werden. Flüssige Zubereitungen sollten außerdem mit dem Anbruchdatum versehen werden, da sie meist nur eine begrenzte Haltbarkeit haben. So lässt sich schnell erkennen, wann sie zu entsorgen sind.

Checkliste für die Hausapotheke:
Verbandmaterial: Sterile Kompressen, Mullbinden und elastische Binden, Verbandpäckchen, Brandwundenverbandpäckchen, Heftpflaster, Verbandklammern, Sicherheitsnadeln, wasserdichter Fixierverband, Wundschnellverband, Pflasterstrips, Sprühpflaster, Verbandwatte, Splitterpinzette, Verbandschere
Arzneimittel: Schmerz- und Fiebermittel, Mittel gegen Husten, Schnupfen und Halsschmerzen, Präparate gegen Verdauungsbeschwerden, Sodbrennen, Blähungen, Verstopfung und Durchfall, Salben oder Cremes gegen Mückenstiche, Sonnenbrand, Juckreiz (Antihistaminikum), Wunddesinfektionsmittel, Wund- und Heilsalbe, Salbe oder Gel gegen Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen
Sonstiges: Fieberthermometer, Kühlkompressen, Erste-Hilfe-Anleitung, Notrufnummern

Bildnachweis: W&B/Bernhard Limberger