Wirkstoffe in Asthmasprays sollen zum Beispiel nur lokal helfen

  • Geschmolzen – durch den After 

 Bei Zäpfchen ist der Arzneistoff in ein Polster aus Fett gebettet. Sobald sie im Analkanal körperwarm werden, schmelzen sie und lassen Substanzen wie etwa Schmerzmittel oder Fiebersenker frei. Die Enddarmschleimhaut kann die Stoffe gut aufnehmen und an den Kreislauf abgeben, da sie besonders stark durchblutet ist. Ein Vorteil für alle, die nur mit Mühe Tabletten schlucken können oder die sich, wie bei Migräne, häufig übergeben müssen. Direkt an der Schleimhaut des Afters sollen dagegen Hämorrhoidenzäpfchen wirken. Damit sie nicht zu weit in den Enddarm rutschen, sind manche mit einer Mulleinlage versehen, die man später wieder entfernt.
 

  • Inhaliert – über den Rachen in die Lunge

 Bei Erkrankungen der Lunge wie Asthma oder chronische Bronchitis ist es ideal, den Arzneistoff einzuatmen. Er wirkt direkt an Ort und Stelle. Die Inhaliersysteme arbeiten mit Treibgas und als Pumpspray (Dosieraerosole) oder benutzen Arzneien in Pulverform (Pulverinhalator).
 

  • Gelöst – unter die Zunge direkt ins Blut

Im Gegensatz zum geschluckten Arzneimittel soll es bei Tabletten, die der Patient auf oder unter die Zunge legt, rasend schnell gehen: Über die Mundschleimhaut gelangt der Wirkstoff mit Hilfe einer speichellöslichen, schmelzenden Trägersubstanz innerhalb von wenigen Sekunden ins Blut. Gefragt ist die Turbopille mit Schluckverbot bei starken Schmerzen oder Notfällen. Auch Nitroglycerin-Kapseln funktionieren nach diesem Prinzip: Einmal aufgebissen, fließt das Angina-Pectoris-Mittel über die feinen Gefäße der Mundschleimhaut schnell durch den Körperkreislauf zu den Gefäßwänden des Herzens.
 

  • Gesprüht – über die Nasenschleimhaut ins Blut

Auch der feine Nebel eines Nasensprays, der über die Schleimhaut wirbelt, besticht durch seine Geschwindigkeit. Innerhalb von 15 Minuten gelangen Substanzen wie beispielsweise Hormone oder Migränemittel in den Kreislauf – die Umgehung des Magen-Darm-Trakts ist auch auf Reisen von großem Vorteil: Denn der Wirkstoff lässt sich mithilfe des Sprühmechanismus jederzeit, ohne Wasser und genau dosierbar aufnehmen.

Tipps zum richtigen Umgang mit Medikamenten:

  • Kapseln, vor allem Retard-Präparate, sollten Sie niemals ohne Rücksprache mit Ihrem Apotheker teilen oder zermahlen. Der Wirkeintritt ist sonst nicht vorhersehbar.
  • Medikamente nicht mit Alkohol, Milch oder Fruchtsäften einnehmen. Am besten immer nur mit Wasser. Ob zum, nach oder vor dem Essen, sagt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker.
  • Antibiotika nicht eigenständig absetzen. Auch wenn die Beschwerden abgeklungen sind, sollten Sie die verordnete Dosis vollständig aufbrauchen, sonst können sich Rest-Bakterien wieder vermehren.
  • Bewahren Sie Ihre Medikamente nicht in Küche oder Bad auf. Die Wärme und Feuchtigkeit schaden ihnen.
  • Verfallsdatum beachten. Keine abgelaufenen Produkte einnehmen.

 
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