Lassen Sie sich von köstlichen Kreationen aus nahen und fernen Regionen der Welt anregen.

Rezepte von Frankreich bis Südamerika Rotbusch aus Südafrika
Er hat eine rasante Karriere hingelegt. Vor wenigen Jahren hierzulande noch praktisch unbekannt, gehört Rotbusch, auf Afrikaans Rooibos genannt, mittlerweile zu den beliebtesten Tees. 2800 Tonnen dieser mild schmeckenden Sorte tranken die Deutschen im Jahr 2007. Nur in seiner südafrikanischen Heimat findet er einen noch größeren Anklang. 

Dort herrschen die idealen Lebensbedingungen für den Strauch Aspalathus linearis, aus dessen frischen Zweigen der rötliche Tee hergestellt wird. Und auch da gedeiht er nur im milden Seeklima der Kapregion. Alle Versuche, den Strauch in anderen Ländern anzupflanzen, scheiterten bisher.

Rotbusch überzeugt durch seinen milden, weichen Geschmack. Er mundet pur oder in Kombination mit anderen Tees und Aromen. Hibiskus verleiht ihm beispielsweise eine säuerliche Note, Orange ein fruchtiges Aroma, und Vanille unterstreicht den eigenen Charakter.

Rooibos enthält kaum Gerb- und Bitterstoffe, aber viele Mineralstoffe und Spurenelemente sowie reichlich Vitamin C. Für Menschen, die auf Koffein empfindlich reagieren, ist er eine gute Alternative zum Schwarztee. Er passt auch prima zu Kuchen oder Gebäck.

Zubereitung: Rechnen Sie pro Tasse einen Teelöffel Rotbusch. Lassen Sie den Tee in einem Teenetz drei bis fünf Minuten ziehen. Je nach Geschmack können Sie den Aufguss mit Milch, Zucker, Honig oder Zitrone verfeinern.

Verbene aus Frankreich
Die getrockneten Blätter von Lippia citriodora, einer Verwandten des medizinisch verwendeten Eisenkrauts (Verbena officinalis), überzeugen mit ihrem zitronig frischen Aroma. Die Zitronenverbene stammt aus Südamerika, gedeiht aber auch im Mittelmeerraum. Eine Tasse Verbenentee zaubert ein wenig Sommerfrische in kalte Wintertage. In der Volksmedizin gilt er als appetit- und verdauungsfördernd. 

„In Frankreich wird Verbenentee besonders gern nach dem Essen getrunken“, sagt Dr. Monika Beutgen von der Wirtschaftsvereinigung Kräuter- und Früchtetee. „Beliebt sind vor allem Mischungen mit Melisse und Minze, die den duftigen Geschmack der Zitronenverbene abrunden und ihre wohltuende Wirkung unterstützen.“

Zubereitung: Einen Teelöffel getrocknetes oder einen Esslöffel frisches Kraut mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und acht bis zehn Minuten ziehen lassen.

Mate-Tee
Ob im Familienkreis oder beim Geschäftsessen, in Südamerika gehört eine Runde Mate-Tee einfach dazu. Das koffeinhaltige Getränk mit dem rauchigen Aroma mundet dort zu jeder Tageszeit. Bestimmte Inhaltsstoffe – die Chlorogensäuren – bewirken, dass das Koffein allmählich und über lange Zeit freigesetzt wird. „Durch die gleichmäßig niedrigen Blutspiegel an Koffein wird der Körper in einen angenehm angeregten, nicht unruhigen Zustand versetzt“, erklärt der Apotheker und Biologe Dr. Ernst Schneider im Fachmagazin Deutsche Lebensmittel-Rundschau.

Der Mate-Baum, Ilex paraguariensis, ein immergrüner Laubbaum aus der Familie der Stechpalmengewächse, gedeiht in subtropischem bis mediterranem Klima in den Hochebenen Südamerikas vor allem in Teilen Argentiniens, Brasiliens und Paraguays. Für den Tee werden die Blätter mit den Zweigen vom Baum geschnitten. Die Blätter trocknen unter großer Hitze.

Dieser Prozess verhindert die Fermentation – das Dunkelwerden der Blätter, der Mate-Tee behält seine typische grüne Farbe. In den Handel kommen die Blätter klein geschnitten oder zu Pulver verarbeitet.

Südamerikaner trinken den Tee traditionell aus der Cuia, einem ausgehöhlten Flaschenkürbis, oder einer gedrechselten Holzschale. Dazu geben sie Cimarrao, grünes Mateblattpulver, in das Gefäß und übergießen es mit heißem Wasser. Zum Trinken benutzen Einheimische die Bombilla – einen silbernen Trinkhalm, der am unteren Ende in ein Sieb mündet. Unter Freunden oder Arbeitskollegen macht das Mate-Gefäß seine Runde. Dabei gießt der Gastgeber den Tee immer wieder neu auf. In seiner Heimat schmeckt das Nationalgetränk aber auch kalt oder mit Milch und Zucker. Und genau wie im hiesigen Handel gibt es Mate im praktischen Teebeutel, grün, geräuchert oder aromatisiert.

Zubereitung: Einen Teelöffel Mate mit einer Tasse nicht mehr kochendem Wasser übergießen und nach fünf bis zehn Minuten abseihen. Der kürzere Aufguss ist anregender und milder. Nach Belieben mit Honig oder Zucker verfeinern.
 
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