Erfolgreiches Klinikprojekt
Im Dr. von Haunerschen Kinderspital der Ludwig-Maximilians-Universität München erzielen homöopathische Ärzte oft erstaunliche Erfolge
Im Rahmen des Projekts „Homöopathie in der Kinderheilkunde“ wenden sie diese begleitend zur herkömmlichen Therapie an. „Ärzte, Pfleger und Eltern überlegen gemeinsam, ob eine homöopathische Behandlung sinnvoll ist“, berichtet Projektleiterin Dr. Sigrid Kruse. Die Kliniker behandeln chronische Erkrankungen und akute Leiden. Sie können auch Säuglingen helfen, die wegen Drogenabhängigkeit ihrer Mütter unter Entzugserscheinungen leiden. Bei krebskranken Kindern lindert Homöopathie die Nebenwirkungen der Chemotherapie.
Auch wenn solche Heilerfolge besonders beeindrucken, sind es im Alltag meist banale Erkrankungen wie Halsschmerzen, Schnupfen oder Bauchweh, bei denen sich Tinkturen oder weiße Kügelchen bewähren sollen. „Bei leichteren Beschwerden oder den ersten Anzeichen einer Erkrankung können Eltern sehr gut selbst mit der Homöopathie behandeln“, sagt Dr. Markus Wiesenauer, Buchautor und Facharzt für Allgemeinmedizin, Homöopathie, Naturheilverfahren und Umweltmedizin. Er schränkt für die Selbstbehandlung von Kindern allerdings ein: „Je jünger das Kind ist, desto eher sollte man bei akuten Beschwerden zum Arzt gehen.“
Unabhängig vom Alter weisen die Symptome bei Alltagsleiden den Weg zum richtigen Mittel. Eltern, die ihre Kinder selbst homöopathisch behandeln möchten, sollten sich als Grundlage einen guten Buch-Ratgeber zulegen. Homöopathische Hausapotheken enthalten gängige Arzneien gegen Fieber, Schnupfen und Verdauungsstörungen.
Niedrigpotenzen für die Selbstbehandlung
Für die Selbstbehandlung empfiehlt Wiesenauer Niedrigpotenzen, vor allem D6, gelegentlich D12. Neugeborene bekommen pro Dosis ein Kügelchen Kleinkinder drei, Schulkinder und Erwachsene fünf. Die Behandlung sollte schon bei den ersten Anzeichen beginnen. Am ersten Tag erhält der Patient – Kind oder Erwachsener – jede Stunde eine Gabe, am zweiten Tag alle zwei Stunden. Am dritten Tag reicht die Einnahme dreimal täglich aus. Wenn die Beschwerden dann nicht ab geklungen sind, kann das Mittel noch einmal täglich genommen werden.
„Weil es bei Niedrigpotenzen in der Regel keine Erstverschlimmerung gibt, kann man rasch sehen, ob das Mittel greift“, erklärt Wiesenauer. Diese Verstärkung der Symptome nach der Einnahme eines Mittels beobachten Homöopathen oft bei der Behandlung chronischer Leiden. Sie spricht dafür, dass ein Medikament anschlägt. Bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden gilt aber: Bleibt die Besserung aus oder verschlechtert sich der Zustand des Patienten, muss ein Arzt konsultiert werden.
Trauen sich Eltern nicht zu, anhand eines Leitsymptoms die passende homöopathische Arznei zu finden, empfehlen sich Komplexmittel. Ihre Apotheke berät Sie gern.
Apotheken Umschau, Bildnachweis: PhotoDisc