Pausenlos ist unser Teint inneren und äußeren Einflüssen ausgesetzt, ständig verändert sich sein Zustand. Höchste Zeit für eine Bestandsaufnahme

Die Haut erneuert sich schnell: Sie braucht dafür nur 28 Tage. Manchmal ist sie sogar noch geschwinder und reagiert binnen Stunden oder Tagen auf Stress, schlechte Luft oder scharfes Essen – und ändert prompt ihren Zustand. Statt proper und rosig zu strahlen, sprießen auf einmal Pickel.

Zuerst: Blick in den Spiegel

Noch vor ein paar Jahren teilten Kosmetik- Experten Menschen nach deren „Hauttyp“ ein. Das, so finden Wissenschaftler heute, klingt aber zu sehr nach einem immer gleich bleibenden Teint. Daher sprechen Fachleute mittlerweile lieber vom „Hautzustand“. Dieser kann je nach Alter, Lebensstil oder auch Jahreszeit wechseln. Wichtig ist die jeweils richtige Pflege.

Doch was eignet sich für welche Haut? Dafür ist ein kritischer Blick in den Spiegel nötig: Sind die Poren groß und gut sichtbar? Das spricht für eine eher fettige, zu Unreinheiten neigende Haut. Oder sind die Poren kaum zu sehen, gibt es schuppige Stellen an den Wangen? Das könnte auf einen trockenen Zustand hinweisen.

„Wangenschiebetest“: Hinweis auf zu wenig Feuchtigkeit

Dr. Katrin Kipper, Apothekerin aus Krefeld, rät außerdem zum „Wangenschiebetest“: „Kurz mit dem kleinen Finger die Wange nach oben drücken und wieder loslassen. Bilden sich Querfältchen, ist das ein Anzeichen dafür, dass die Haut zu wenig Feuchtigkeit hat.“

In jedem Fall lohnt sich ein zweiter kritischer Blick auf das eigene Gesicht. „Viele Menschen schätzen ihre Haut viel trockener ein, als sie eigentlich ist“, sagt Katrin Kipper. Manche halten sie aber auch für fettiger. Die Folge: falsche Pflege, die nicht zum Hautzustand passt.

Das kann zum Beispiel den schützenden Hydrolipidfilm der Haut zerstören. Schäumende Waschgels etwa können trockener Haut wichtige Fette entziehen, von denen sie sowieso zu wenige besitzt. Umgekehrt sollte keine reichhaltige Creme an unreine Haut geraten. Diese reagiert gereizt, mit Rötungen und entzündeten Stellen, mehr Pickel blühen.

Experten helfen bei der Analyse

Etwas voreilig bewerten viele ihre Haut dann als eindeutig „empfindlich“ – ein Hautzustand, den es bis vor ein paar Jahrzehnten gar nicht oder nur sehr selten gab. „Tendenziell neigen heute mehr Menschen zu empfindlicher Haut, allein aufgrund von Umweltbelastungen“, erklärt Katrin Kipper. Die Apothekerin schränkt allerdings ein: „Meistens wird dieses Hautbild aber überbewertet.“

Alle Fältchen und Poren untersucht? Trotzdem noch unsicher? Das kann passieren, etwa wenn sich das Hautbild keiner der üblichen Kategorien zuordnen lässt. Verantwortlich sind zum Beispiel Medikamente, falsche Pflege oder die Hormone. Wer Fragen hat, kann sich in der Apotheke oder bei einem Dermatologen beraten lassen. Der Vorteil: Die Experten helfen auch bei der Auswahl der passenden Pflegeprodukte.

Apotheken Umschau, Bildnachweis: PhotoDisc