Ein einzigartiger Cocktail: Muttermilch lässt Babys wunderbar gedeihen. Lesen Sie, was alles in ihr steckt
Sie ist die beste Milch von allen. Muttermilch versorgt Ihr Baby mit allen wichtigen Nährstoffen und gibt ihm so prima Startbedingungen. „Es ist eine natürliche Ernährung“, sagt Professor Renate Bergmann von der Klinik für Geburtsmedizin an der Charité in Berlin. „Und gestillte Kinder haben ein geringeres Risiko für Übergewicht und Infektionen.“
In den ersten Tagen trinkt Ihr Kleines die Vormilch, das sogenannte Kolostrum. Es ist dickflüssiger als die eigentliche Muttermilch. In ihm stecken viel Betacarotin und Eiweiß, aber wenig Fett und Milchzucker. Spezielle Abwehrstoffe darin schützen das Baby vor Infektionen und stärken sein Immunsystem. Dabei passt sich die Milch den Bedürfnissen des Babys an. So weiß man mittlerweile, dass ihr Nährstoffgehalt bei Frühgeborenen anders ist als bei reifgeborenen Kindern.
Etwa vom dritten bis 14. Tag spricht man von Übergangsmilch. Danach bildet sich reife Muttermilch. Sie enthält viel Wasser und versorgt das Kind im richtigen Maß mit Milchzucker, Fett, Vitaminen und Mineralstoffen. Allerdings: Auch Umweltschadstoffe lassen sich in Muttermilch nachweisen. „Die Werte liegen aber außerhalb des gefährlichen Bereichs. Mütter sollten daher nicht aufs Stillen verzichten“, so Bergmann.
Wie sich die Milch genau zusammensetzt, können Sie durch Ihre Ernährung beeinflussen. Deshalb ist eine gesunde Kost wichtig. Forschungen zeigen, dass auch Geschmacksnoten über die Milch beim Baby ankommen. Wissenschaftler vermuten: Kinder, die auf diese Weise früh mit verschiedenen Aromen Kontakt haben, sind auch später offener für diese.
Ebenso gehen Alkohol, Nikotin und viele Arzneiwirkstoffe auf das Baby über. Deshalb sollten Sie darauf verzichten und Medikamente nur nach Rücksprache mit dem Arzt nehmen.
Professor Renate Bergmann von der Charité Berlin ist Mitglied der Nationalen Stillkommission
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