Warzen stören kosmetisch und sind ansteckend. Meistens lassen sich die Hautwucherungen gut behandeln

Als „Baummann“ wurde der indonesische Fischer vor einigen Jahren berühmt: Sein ganzer Körper war mit Warzen bedeckt. Aus Händen und Füßen ragten derart große Hautwucherungen, dass er nicht mehr arbeiten konnte. Solche drastischen Folgen haben Warzen zum Glück nur äußerst selten – das Leiden prägte sich bei dem Mann aufgrund einer genetisch bedingten Immunstörung so bizarr aus. Dennoch stören die Gewächse auch bei normaler Größe und Form, können schmerzen und in seltenen Fällen sogar zu Krebs werden.
„Die gewöhnlichen Warzen sind allerdings harmlos“, sagt Professor Hans Christian Korting von der Hautklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Hautwucherungen sind in aller Regel gutartig und verschwinden oft von selbst wieder.

Dennoch rät der Experte, beim Auftreten einer Warze stets den Hautarzt aufzusuchen. Dieser muss die Hautwucherung von anderen Tumoren abgrenzen. Denn was wie eine Warze aussieht, muss nicht unbedingt eine sein – auch manche Formen von Hautkrebs können ähnlich aussehen. Zudem sollte das Gewächs aus hygienischen Gründen beseitigt werden, denn Warzen sind ansteckend. Sie können weitere Körperpartien befallen oder auf andere Menschen überspringen.

Die Ursache dafür sind Viren. Etwa 100 verschiedene Typen aus der Familie der Papillomviren können Warzen verursachen. Sie dringen durch kleinste Verletzungen in die Haut ein und lösen dort eine Wucherung der Zellen der obersten Hautschicht aus. Vor allem bei Kindern geschieht das leicht, denn ihre Abwehr ist noch nicht ausreichend auf die Eindringlinge vorbereitet. Auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind anfällig für die Wucherungen. „Bei ihnen können Warzen zu einem ziemlichen Problem werden“, weiß Professor Norbert Brockmeyer, Direktor der Universitäts-Hautklinik in Bochum. So leiden abwehrschwache Aids- oder Krebs-Patienten mitunter an ausgeprägtem und hartnäckigem Warzenbefall.

Warzen können zudem wegen ihrer Lage Unannehmlichkeiten bereiten: Sogenannte Plantarwarzen, die an der Fußsohle wachsen, dringen leicht in die Tiefe des Gewebes ein, was das Gehen schmerzhaft beeinträchtigt.

Auch um solchen Komplikationen vorzubeugen, ist eine frühzeitige und konsequente Therapie geboten. „Üblicherweise reichen Medikamente aus“, sagt Korting. Eine gute Wirkung erziele man mit Fluorouracil, einem Zytostatikum (Mittel, das die Zellteilung  hemmt), das äußerlich aufgetragen wird. Daneben helfen Präparate, welche die Hornschicht aufweichen. Auch mit einer Laserbehandlung oder einem Kältespray kann man Warzen loswerden. „Die Therapie sollte aber nicht in Eigenregie erfolgen“, rät Korting. Andernfalls würden  ein Misserfolg oder unerwünschte Nebenwirkungen wie Narben drohen.
 
Bildnachweis: W&B/Jan Greune