
Schonend reinigen, regelmäßig kontrollieren lassen: So verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Prothese
Früher oder später sind viele von uns beim Essen auf fremde Hilfe angewiesen. Kronen, Brücken, Implantate und Prothesen übernehmen dann die Aufgabe der Zähne, die aufgrund von Karies oder Parodontitis entfernt werden mussten. Normalerweise nehmen wir unsere dritten Zähne nach einer kurzen Eingewöhnungszeit gar nicht mehr wahr, beruhigen Experten.
Sofern es sich um fest im Kiefer oder am natürlichen Gebiss verankerten Zahnersatz handelt, lautet die Devise: Weiterpflegen wie bisher. Dazu gehört: morgens und abends gründlich putzen – idealerweise mit einer elektrischen Zahnbürste. Ergänzend kommen Zahnseide und Interdentalbürstchen zum Einsatz. Wer die Zähne zweimal am Tag ordentlich reinigt, macht alles richtig.
Mit Ultraschall in jede Ritze
Etwas aufwendiger wird die Mundhygiene bei einer herausnehmbaren Prothese. Da Reinigungs-Tabs gelegentlich die rosafarbenen Kunststoffteile ausbleichen und angreifen können, eignet sich alternativ die Anschaffung eines Ultraschallbads. Innerhalb weniger Minuten entfernt es selbst feinste Speisereste aus Zwischenräumen und Ritzen. Tipp mancher Experten: In das Wasser einen Spritzer Geschirrspülmittel, bei Kalkablagerungen an den Dritten etwas Zitronensaft zugeben. Die Anwendung spezieller Prothesen-Reinigungsbäder sollten Patienten mit ihrem Zahnarzt oder Apotheker absprechen, weil man sie in einem bestimmten Verhältnis verdünnen muss.
Bevor der Zahnersatz zum Reinigen herausgenommen wird, unbedingt ein Handtuch in das Waschbecken legen! Schon bei einem Fall aus geringer Höhe können Kunststoff- und Keramikzähne oder Kunststoffteile der Prothese abbrechen. Das sei zwar oft nur ein ästhetisches Problem, müsse aber bei nächster Gelegenheit vom Zahnarzt gemeinsam mit dem Dentallabor behoben werden. In diesem Fall sollte man das abgesplitterte Teil in die Praxis mitnehmen.
Nicht nur zum Zahnarzt, wenn etwas wehtut
Menschen mit gesunden Zähnen raten Experten, mindestens einen Zahnarztbesuch pro Jahr wahrzunehmen. Patienten mit Kronen, Brücken oder Implantaten sollten halbjährlich eine Prophylaxe durchführen lassen, Gebissträger und Patienten, die bereits wegen einer Parodontitis in Behandlung sind, vierteljährlich. Zahnersatz funktioniert nur so lange gut, wie er gepflegt und regelmäßig überprüft wird.
Tipps zu den „Dritten“:
- Nehmen Sie eine Prothesenbürste zur Vorreinigung. Sie sieht aus wie eine Mischung aus Zahn- und Handwaschbürste.
- Benutzen Sie eine spezielle Prothesen-Zahncreme.
- Wenden Sie Reinigungs-Tabs gemäß Herstellerangaben an.
- Als Alternative zu den Tabs empfiehlt sich ein Ultraschallbad.
- Scheuerstellen können Sie kurzfristig mit schmerzstillenden, abheilenden Salben behandeln (z. B. mit Wirkstoffen aus Kamille, Nelke, Salbei). Hilft das nicht: zum Zahnarzt gehen!
- Haftcremes, -polster und -pulver geben sicheren Halt. Wichtig: Die Geschmacksrichtung muss Ihnen gefallen.
Bildnachweis: W&B/Michael Schwerberger/RYF