Ein kleines Gerät mit großer Wirkung: Das Pedometer bringt Sie in Schwung

Prima Wetter! Die Frühlingssonne weckt die Lebensgeister, das erste laue Lüftchen weht um die Nase. Da kommt die Lust auf einen ausgedehnten Spaziergang von ganz allein. Aber wenn es nieselt? Wenn ­eisiger Wind über die kahlen Felder pfeift? Wie sieht es dann mit dem guten Vorsatz aus, sich mehr zu bewegen?
Die Launen des Wetters können ihn schnell ins Wanken bringen. Doch mit einem kleinen Hilfsmittel am Hosenbund lässt sich der innere Schweinehund austricksen: dem Schrittzähler.

Messbare Erfolge

Mit ihm bekommt man ein Gefühl ­dafür, wie viel man sich tatsächlich ­­bewegt. Und man kann sich neue Ziele setzen – zum Beispiel pro Tag 50 Schritte mehr. Das ist sehr motivierend!
Eine viel beachtete Übersichtsarbeit in der medizinischen Fachzeitschrift JAMA belegte vor sechs Jahren den ­gesundheitlichen Nutzen von Schrittzählern. Testpersonen, die ein solches ­Pedometer verwendeten, machten pro Tag im Schnitt fast 2.500 Schritte mehr als Teilnehmer ohne das Gerät. Sie senkten dadurch sowohl ihren Body-Mass-Index als auch ihren Blutdruck deutlich.

Die Wirkung war besonders ausgeprägt, wenn sich die Versuchspersonen ein konkretes Ziel vorgenommen hatten – beispielsweise 10.000 Schritte täglich zu erreichen. Dieses stramme Pensum gilt als Richtwert, bei dem gesundheitliche Effekte messbar sind. Aber jeder Schritt zählt. Mittlerweile hat sich in zahlreichen Untersuchungen erhärtet, dass regelmäßige Bewegung ein wahres ­Gesundheitselixier ist. Stoffwechsel­­erkrankungen wie Diabetes, depressive Verstimmungen, das Herzinfarktrisiko: Leichtes Ausdauertraining wie Walken oder Joggen beeinflusst die Gesundheit in fast jeder Hinsicht positiv.
Schrittzähler sind ein Anreiz, um die Bequemlichkeit zu überwinden, bestätigt eine aktuelle Studie: Studenten, die ein kostenloses Pedometer bekommen hatten, waren zwei Wochen später im Schnitt 4,3-mal pro Woche körperlich aktiv – diejenigen, die das Gerät nicht nutzten, hingegen nur etwa 3-mal. Ein Schrittzähler ist sehr hilfreich, wenn der Vorsatz bereits gefasst ist, man sich aber nicht aufraffen kann, sagen die Studienautoren.
Einsteiger-Modelle mit allen wesentlichen Funktionen gibt es bereits für weniger als 30 Euro. Neben der Anzahl von Schritten geben sie meist auch die zurückgelegte Wegstrecke an. Für Liebhaber technischer Spielereien sind aber auch teurere Geräte mit vielen Zusatzfunktionen – von der GPS-­Ortung bis zur Auswertungssoftware – auf dem Markt.

Ein wesentlicher Unterschied besteht in der Methode, mit der das Gerät Schritte erfasst. Die Bewegungen des Körpers beim Gehen können entweder mechanisch oder mithilfe eines piezoelektrischen Kristalls elektronisch gemessen werden. Die Genauigkeit steigt, wenn die Sensoren nicht nur Erschütterungen beim Gehen registrieren, sondern auch vertikale und seitliche Bewegungen. Solche 3-D-Geräte (auch Akzelerometer genannt) können zum Beispiel zwischen einem Spaziergang und einer Radtour unterscheiden, sind aber komplizierter zu handhaben und deutlich teurer als einfache Schrittzähler.

Gesundheitliche Risiken abklären

Wegen der Vielfalt an Modellen ist beim Kauf eine kompetente Beratung wichtig. Das gilt besonders für Menschen, die bisher sportlich nicht aktiv waren oder etwa einen Herzinfarkt hinter sich haben. Sie profitieren von einem Schrittzähler besonders, da sich schnell messbare Erfolge einstellen. Allerdings sollten sie zunächst ihren Gesundheitszustand beim Arzt kontrollieren lassen.
Chronische Krankheiten oder die Einnahme von Medi­kamenten sind meist kein Grund, auf Bewegung zu verzichten. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten, ob etwas gegen sportliche Aktivitäten spricht. Dort können Sie auch Schrittzähler erwerben – die ideale Motivationshilfe für Einsteiger.

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