Die Nase glänzt, doch die Wangen sind trocken. Jetzt brauchen Sie eine Pflege, die zu Ihrer Mischhaut passt

Trocken oder fettig? Nicht immer lässt sich der Hautzustand so eindeutig festlegen. Wer Mischhaut hat, muss antworten: sowohl als auch. Während die Haut an den Wangen spannt und vielleicht juckt, glänzt sie in der T-Zone: An Stirn, Nase und Kinn sitzen mehr Talgdrüsen als an den Wangen, zudem sind die Poren meist vergrößert und gut sichtbar.
Der Bereich neigt zu Mitessern und Pickeln. Links und rechts davon das Gegenteil: Dort ist die Haut dünn und empfindlich, die wenigen Talgdrüsen können sie nicht geschmeidig halten. Immer wenn sich der Hor­monhaushalt verändert, kann die Haut so reagieren.

Der Zyklus beeinflusst die Haut

In der Pubertät ist eine ausgeprägte Mischhaut ganz normal, auch junge Erwachsene kennen das Problem der fettigen T-Zone. In der Schwangerschaft oder den Wechseljahren tritt Mischhaut oft wieder auf. Häufig ist die Mischung aus fettig und trocken zyklusbedingt. In der Zeit um den Eisprung strahlt die Haut makellos; kündigt sich die Menstruation an, blühen Pickel – vornehmlich in der T-Zone. Für Männer stellt Mischhaut kein Problem dar. Sie haben entweder eher fettige Haut oder brauchen Pflege, weil sie zu trocken ist.

Wer zu Mischhaut neigt, sollte sich seine Reinigungsprodukte genau ansehen. Sind Mittel für sehr fettige oder für Aknehaut dabei? Diese nur punktuell oder bei akuten Pickeln kurzfristig verwenden – sie sind meist aggressiv und trocknen die Haut aus. Die Folge: Die Talgdrüsen ar­beiten erst recht auf Hochtouren, die T-Zone glänzt noch mehr. Besser: Ein sanftes Waschgel sowie ein Gesichtswasser – und das täglich. Viele Produkte enthalten Säuren in geringer Konzentration, die die Talgbildung regeln. Anschließend spendet ein Tonic oder Thermalwasserspray Feuchtigkeit.

Pickel nicht ausdrücken

Vorsicht, wenn auf Stirn, Nase und Kinn Pickel und Mitesser sprießen. Keinesfalls selbst ausdrücken! Es können schlimme Entzündungen, dunkle Stellen und Narben entstehen. In der Apotheke gibt es Anti-Pickel-Stifte oder -Tinkturen, die örtlich aufgetragen werden und den Pickel austrocknen. Oft erholt sich die Haut auch, wenn eine Kosmetikerin regelmäßig die Reinigung übernimmt. Hartnäckige Hautprobleme muss sich ein Dermatologe ansehen, vor allem, wenn sich Unreinheiten zu einer Akne entwickeln.

So überschaubar die Reinigung, so schwierig die Pflege, denn die Creme soll der trockenen wie auch der fettigen Zone gerecht werden. Wer nicht gleich das richtige Produkt findet, braucht Geduld. Meistens weiß man erst nach drei Monaten, ob die Pflege wirklich passt, sagen Experten.

Je nach Jahreszeit hat die Haut andere Ansprüche: Im Sommer ist eine leichte Textur besser, weil die Haut durch Schweiß und Sonnenbelastung zu vergrößerten Poren und ­Pickeln neigt. Das kann sich im Winter verbessern, doch dann spielen sich die trockenen Bereiche in den ­Vordergrund. Die Pflege darf dann reich­hal­tiger sein, aber nicht zu fettig. Sehr wasserhaltige Hydroemulsio­nen scheiden aus. Sie können bei Kälte winzige Erfrierun­gen in der Haut verursachen.

Manche Frauen haben auch zwei Cremes im Schrank: eine für die trockenen Wangen, eine für die T-Zone. Experten raten aber eher zu einem Feuchtigkeitsserum für die Wangen, das die Pflege ergänzt. Stirn, Nase und Kinn brauchen hin und wieder ein Peeling, dann bleiben Pickel und Mitesser unter Kontrolle. Um die Haut nicht unnötig zu reizen, sollte es kein mechanisches mit Kügelchen sein, sondern die sanfte Va­riante, etwa ein Enzympeeling, das ohne Rubbeln auskommt.

Puder und leichte Texturen

Mit etwas Make-up lässt sich Mischhaut gut kaschieren. Mattierender Puder nimmt der T-Zone schnell ih­ren Glanz, bei Foundation sollten es leichte Texturen sein, die die Poren nicht verschließen.

Wichtig: Alles, was abdeckt, muss sehr sorgfältig wieder entfernt werden. Sonst geraten durch die vergrößerten Poren Farbpartikel in die Haut, und Ent­zündungen entstehen. Passen Reinigung, Pflege und Make-up, fühlt die Haut sich wohl – und große Problemzonen werden plötzlich ganz klein.

Bildnachweis: W&B/Forster und Martin