Ob blonde Strähnchen oder rote Mähne – eine neue Haarfarbe verändert den Typ. Doch wie verträglich sind Colorationen, und was ist die beste Pflege für Ihr Haar?

Eine neue Haarfarbe ist immer auch ein Wagnis. Zum einen verändert sie das Aussehen deutlich, zum anderen kann das Färben und Tönen Haare und Kopfhaut angreifen und sogar Allergien auslösen. Wie sich das verhindern lässt und welche Pflege gefärbtes Haar braucht:

Färben
Die gute Nachricht: Die meisten Farbsubstanzen, die heute verwendet werden, lösen im Normalfall keine Schä­digung der Haarsubstanz aus. Ausnahme: Wasserstoffper­oxid, Bestandteil von Blondier- oder Bleichmitteln. Es zerstört die Pigmente in der Faserschicht der Haare. Achtet man beim Blondieren nicht genau auf die Einwirkzeit und Konzentration, kann der Wirkstoff die Haarsubstanz nachhaltig schädigen – bis hin zum Haarausfall.

Tönen
Die schonende Alternative: Die Farbe dringt nicht in das Haar ein, sondern umhüllt es. Nachteil: Tönen funktioniert nur, wenn die gewünschte Farbe dunkler als die eigene ist. Zudem verblasst das Ergebnis schon nach wenigen Haarwäschen.

Risiken
Färbungen strapazieren vor allem die Kopfhaut stark. Viele Mittel enthalten Substanzen, auf welche die Haut allergisch reagieren kann: Sie rötet oder schuppt sich oder bildet nässende, ­offene Stellen und Ekzeme. Bei Kopfhautentzündungen sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Nicht nur der Färbevorgang an sich kann schaden. Bei den folgenden Haar­­­wäschen kommt die Kopfhaut immer wieder in Kontakt mit der Farbe. Wenn man einmal sensibilisiert ist, reichen geringe Mengen der Haarfarbe aus, um eine allergische ­Reaktion auszulösen. Diese kann auch an anderen Körperstellen auftreten, ­etwa im Bereich der Augenlider, der Ohren oder am Hals. Vor allem, wenn das Haar heller werden soll, empfehlen Experten deshalb: unbedingt zum Friseur gehen! Der Profi achtet ­­darauf, dass die Kopfhaut mit der Farbe so wenig wie möglich in Be­rüh­rung kommt. Im Do-it-yourself-Ver­fah­ren gelingt dies meis­t nicht.

Spliss-Gefahr
Färben und Tönen können die Haare sehr ­strapazieren. Gefärbtes Haar ist trockener und deshalb anfälliger für Haarbruch (Spliss). Auch wenn ­moderne Färbemittel oder Tönungen die Haarsubstanz meist nicht mehr schwer schädigen, sollten Sie auf die richtige Pflege achten – vor allem, damit das Haar seinen Glanz behält.

Tipps von Haarexperten:

  • Auf aggressive Shampoos (etwa gegen Schuppen) verzichten. Sie lösen die Farbe deutlich schneller aus den Haaren. Milde Produkte (zum Beispiel für Babys) verwenden.
  • Ebenfalls empfehlenswert: ­spe­zielle Präparate für coloriertes Haar mit Avocado- oder Jojoba-Öl oder­­ Extrakten aus Zinnkraut.
  • Guten Schutz vor Spliss bieten Cremes, Kuren oder Sprays mit Grapefruit-Extrakten und Karitébutter.
  • Eine Haarkur sollten Sie sich ein- mal in der Woche gönnen. Sie ­verbessert die Haarstruktur und pflegt das chemisch behandelte Haar besonders intensiv.

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