Damit ein Arzneimittel optimal wirken kann, sollten Patienten einige Hinweise beachten

Der Blick auf den Beipackzettel eines Arzneimittels sollte Klarheit schaffen – das tut er aber nicht immer. Manchmal bleiben beim Patienten Fragen offen. Oft wandert der Zettel unbeachtet in den Müll. Doch die Informationen sind wichtig, damit das Medikament so wirkt, wie es soll. 

Tageszeit berücksichtigen

Manche Arzneistoffe wirken zu ­bestimmten Uhrzeiten besser. Ein Beispiel sind Kortikoide, die idealerweise morgens zwischen sechs und acht Uhr eingenommen werden. Entwässernde Tabletten nimmt man ebenfalls vorzugsweise morgens, müde machende Tabletten abends.

Vor dem Essen oder danach?

Ob ein Medikament vor, zu oder nach dem Essen eingenommen werden soll, darüber informiert die Packungsbeilage. Sind keine genau definierten Zeitabstände angegeben, kann der Patient von folgenden Faustregeln ausgehen: Soll ein Arzneimittel vor dem Essen eingenommen werden, bedeutet das etwa 30 Minuten vor der Hauptmahlzeit. Dann wirkt es bei leerem Magen besser. „Zum Essen“ soll heißen: Nehmen Sie es während der Mahlzeit oder ­unmittelbar danach ein. Dann schützt der Speisebrei die empfindliche Magenschleimhaut vor dem aggressiven Wirkstoff. „Nach dem Essen“ ist gleichbedeutend mit „nüchtern“. Es bedeutet, dass mindestens zwei Stunden Abstand zu einer Mahlzeit eingehalten werden sollten.

Mit viel Wasser

Tabletten und Dragees sollten stets mit viel Flüssigkeit – am besten einem ganzen Glas stillem Wasser – eingenommen werden. Andernfalls könnte ­eine Tablette in der Speiseröhre hängen bleiben und dort möglicherweise zu Schäden führen. Aus demselben Grund sollten Medikamente stets in aufrechter Position und nicht im Liegen geschluckt werden. Zudem hilft die Flüssigkeit, den Wirkstoff besser aus der Tablette freizusetzen. Ungünstig sind jedoch Milch, Kaffee, schwarzer Tee, Fruchtsäfte und Alkohol. Sie beeinflussen manche Wirkstoffe negativ.

Einnahme nicht nachholen

Wer einmal vergessen hat, eine Tablette ­einzunehmen, sollte dies nicht einfach nachholen. Dabei besteht die Gefahr einer akuten Überdosierung. Besser ist es in den meisten Fällen, den Einnahmezyklus wie gewohnt ­fortzuführen. Sicherheitshalber setzt man sich mit dem Arzt oder Apotheker in Ver­bindung. Im Fall einer Schmerztablette ist der Therapieerfolg sicher nicht gefährdet, bei einem Antiepileptikum ist das wieder anders zu beurteilen. Ein weiteres Beispiel: Vergisst eine Frau einmal die Einnahme einer Antibaby­pille, ist die Sicherheit des gesamten Zyklus nicht mehr gegeben und es muss eine zusätzliche mechanische Verhütungsmethode angewendet werden.

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