
Bestimmte Psychopharmaka könnten möglicherweise das Gehirn schädigen, ergab eine Studie
Tranquilizer – das sind Psychopharmaka zur Behandlung von Angstzuständen und Schlafstörungen – können das Demenz-Risiko erhöhen. Das fanden Forscher der Universität von Bordeaux in einer Langzeitstudie mit insgesamt 8980 Teilnehmern heraus. Menschen, die mindestens drei Monate lang mit Tranquilizern behandelt worden waren, erkrankten etwa doppelt so häufig an einer Alzheimer-Demenz wie andere Teilnehmer.
Der Zusammenhang müsse noch weiter erforscht werden, betonen die Wissenschaftler. Weil bleibende Hirnschäden entstehen könnten, raten sie aber, Tranquilizer bei Patienten jeder Altersgruppe nur möglichst kurz einzusetzen. Das größte Demenz-Risiko geht vom Alter aus. 41 Prozent der über 90-Jährigen sind von der Erkrankung betroffen. Bei den 70- bis 74-Jährigen sind es nur vier Prozent.
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